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Ausbreitung der Vogelgrippe durch Menschen oder Putenküken

Archivmeldung vom 15.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Puten in intensiver Aufstallung sind wegen ihres geschwächten Immunsystems sehr krankheitsanfällig. © AGfaN e.V.
Puten in intensiver Aufstallung sind wegen ihres geschwächten Immunsystems sehr krankheitsanfällig. © AGfaN e.V.

Nach weiteren vier Ausbrüchen im Landkreis Cloppenburg sind bis jetzt 7 durch das H5N2-Vogelgrippe-Virus infizierte Intensivhaltungen mit zusammen über 100.000 Puten festgestellt worden.

Es ist aufgrund der räumlichen Ballung vordringlich zu klären und öffentlich bekanntzugeben, ob die betroffenen Betriebe von derselben Brüterei beliefert wurden, zu einer Erzeugergemeinschaft (vertikalem Verbundsystem) gehören oder vom selben Beratungsdienst oder Vertragsveterinär betreut werden.

Weil bislang nur Putenhaltungen infiziert wurden, scheiden bei diesem Seuchengang Wildvögel als Überträger (Vektoren) aus. Schon seit Auftreten der ersten Vogelgrippefälle auf Rügen beanstandeten Ornithologen und Tierschützer die einseitige Festlegung des Friedrich-Löffler-Instituts (Riems) auf Wildvögel als Risikofaktor. „Die jetzigen Ausbrüche in Cloppenburg demaskieren Prof. Dr. Mettenleiters ´Piepmatz`-Hypothese als untaugliche Basis zum Schutz des Wirtschaftsgeflügels“, meint Eckard Wendt vom Tierschutzfachverband „Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung“ e.V. (AGfaN). Die Ursache für die Seuchengänge läge vielmehr im System der industrialisierten Massentierhaltung begründet. Die eng verbundenen Strukturen der „Wertschöpfungsketten“ und die überbetriebliche Kontrolle vieler Mastställe durch relativ wenige Personen potenziere trotz aller Hygienemaßnahmen die Gefahr der Seuchenverbreitung. Hierauf deuteten bereits 2007 die Übertragung des gefährlicheren H5N1-Virus von Ungarn nach Großbritannien und ebenso die interne Verbreitung des Virus zwischen Wichmann-Betrieben in Bayern hin. Die H5N1-Ausbrüche in Brandenburg wurden aller Wahrscheinlichkeit nach durch den bislang als sicher eingestuften legalen Handel mit Schlachtkörpern subklinisch (durch Inaugenscheinnahme nicht erkennbar) erkrankter Tiere aus Bayern verursacht. Auch das aufwendige und teure Constanze-Forschungsprogramm, an dem Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligt waren, ergab keine Hinweise auf eine besondere Gefährdung gehaltenen Geflügels durch Wild- und Zugvögel.

Aufgrund der bisherigen Fakten ist das von Niedersachsen verhängte Aufstallungsgebot widersinnig, denn es verbannt die Tiere in Ställe, wo sie durch die Enge hohem Stress ausgesetzt sind. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt. Nachteilig wirkt sich auch der Entzug des keimtötenden UV-Lichtes aus, so dass der bei Stallhaltung ohnehin erhöhte Re-Infektionsdruck durch Kotaufnahme extrem zunimmt. Durch rasch aufeinander folgende Körperpassagen mutieren auch relativ harmlose Viren zu höher pathogenen Varianten, die extreme wirtschaftliche Verluste verursachen.

Die Tötung der Puten erfolgt mit Kohlendioxid (CO2), einem Gas, das sich mit der Feuchtigkeit der Atemluft und Atemwege zu stark reizender Kohlenstoffsäure (H2CO3) verbindet. Diese löst bei den Tieren große Angst und Atemnot aus. „Wir sind in der Lage, Menschen in den Weltraum zu befördern, aber angeblich technisch unfähig, Tiere ohne Todesangst mit Kohlenmonoxid zu töten“, beklagt Eckard Wendt.

Quelle: Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Nutztierhaltung e.V.

 

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