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NABU fordert massive Feinstaubreduktion bei Nutzfahrzeugen

Archivmeldung vom 21.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Anlässlich der Internationalen Automobilausstellung IAA hat der Naturschutzbund NABU Hersteller, Bund und Kommunen aufgefordert, größere Anstrengungen zu unternehmen, um krank machenden Feinstaub aus Nutzfahrzeugen deutlich zu reduzieren.

"Fast zwei Jahre nach Inkrafttreten der EU-Luftreinhalterichtlinie und der aufkommenden Diskussion um Feinstäube ist der Großteil der Lkw und Busse weiterhin auf unseren Straßen rußend unterwegs", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Rußfilter gehörten bei Lkw, Bussen und Baumaschinen immer noch nicht zur Standardausstattung, obwohl rund die Hälfte aller verkehrsbedingten Partikelemissionen von leichten und schweren Nutzfahrzeugen stammten. Allein in Hannover als Veranstaltungsort der weltweit größten Nutzfahrzeugmesse sei der zulässige Grenzwert für Feinstaub in diesem Jahr bereits an 47 Tagen überschritten worden. Die Feinstaub-Richtlinie erlaubt aber nur an 35 Tagen im Jahr einen Höchstwert von 50 Mikrogramm Feinstaub.

Der NABU fordert die Bundesregierung auf, bei der EU-Kommission auf eine schnelle Festlegung der nächsten Euro 6-Abgasnorm für Lkw zu drängen. Diese schreibt die Einhaltung festgelegter Grenzwerte für Luftschadstoffe wie Stickoxide oder Partikel vor. "Die aktuelle Lage ist paradox: Einerseits existiert keine gesetzliche Grundlage für eine Partikelfilterpflicht, anderseits ist die Feinstaubrichtlinie kaum ohne Filter einzuhalten", so Miller. Schärfere Grenzwerte würden den Einbau von Rußfiltern, die deutlich über 90% der Feinstaub-Partikel aus dem Abgas filtern, für alle neuen Nutzfahrzeuge obligatorisch machen. "Mit dem Inkrafttreten der Euro-6-Norm darf nicht bis zum Jahr 2012 gewartet werden. Wir brauchen so rasch wie möglich strengere Auflagen für Luftverschmutzer", so Miller. Darüber hinaus müsse die Mauthöhe für Lkw ohne Partikelfilter deutlich höher ausfallen als für Lkw ohne Rußfilter, um bei Spediteuren einen Kaufanreiz zu schaffen.

An guten Beispielen zur Reduzierung der Feinstaubbelastung bei Nutzfahrzeugen mangelt es nach Ansicht des NABU nicht. Bereits 2002 haben die Schweiz und nun kürzlich die Stadt Wien für Baumaschinen eine Partikelfilterpflicht erlassen. Auch für das Transportmittel Bus müssten strengere Regeln gelten. "Städte und Gemeinde sollten bei Ausschreibungen für den Nahverkehr Rußfilter als Standard für neue Busse vorschreiben", so Bundesgeschäftsführer Miller.

Quelle: Pressemitteilung NABU

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