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Grüne beklagen Einsatz von Reserveantibiotika in Tierställen

Archivmeldung vom 04.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Schweine in Massentierhaltung
Schweine in Massentierhaltung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Friedrich Ostendorff, Grünen-Sprecher für Agrarpolitik, hat - anlässlich der Veröffentlichung der Abgabemengen für Antibiotika 2015 - den verstärkten Einsatz dieses Mittels in Tierställen kritisiert. "Die aktuellen Zahlen geben keine Entwarnung.

Auch wenn die absolut abgegebene Menge abgenommen hat, wurden Antibiotika mit besonderer Bedeutung für die Therapie bei Menschen jedoch noch intensiver in der Tierhaltung eingesetzt", erklärte Ostendorff am Donnerstag. "Die Abgabe von Fluorchinolonen stieg gegenüber dem ersten Erfassungsjahr 2011 um 82 Prozent.

Im gleichen Zeitraum stieg die Abgabemenge für Cephalosporine der dritten Generation um 52 Prozent." Das sei ein gefährlicher Trend, der Einsatz von besonders wichtigen antibiotischen Wirkstoffen, die beim Menschen als Reserveantibiotika dienen, müsse strikt reglementiert werden. "Wir fordern Minister Schmidt auf, das Arzneimittelgesetz zu ändern, damit der Einsatz von Reserveantibiotika bei Tieren nur noch in klar erkennbaren Ausnahmefällen möglich ist", so Ostendorff.

"Damit die Reduktion dieser besonders sensiblen Antibiotikagruppen gelingen kann und der Wirkstoff nicht durch andere, ebenso wichtige Antibiotika ersetzt wird, müssen die Haltungsbedingungen verändert werden. Den Tieren muss mehr Platz, Zugang zu einem Außenbereich und artgerechte Beschäftigung gewährleistet werden. Denn in der drangvollen Enge industrieller Tierställe, die viel Stress für die Tiere bedeutet, haben Bakterien leichtes Spiel."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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