Hans-Kurt Hill: Wer Aufklärung verspricht, kann Öffentlichkeit nicht ausschließen
Archivmeldung vom 01.08.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlAnlässlich der heutigen Sondersitzung des Umweltausschusses zu den Störfällen in Brunsbüttel und Krümmel erklärt Hans-Kurt Hill, energiepolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE: Eines wurde wieder deutlich: Schnellabschaltungen erhöhen offenbar die Gefahr einer Kernschmelze (GAU). Ein notfallartiges Herunterfahren von Atomreaktoren ist technisch kaum beherrschbar. Der Vorgang löste sowohl in Brunsbüttel als auch in Krümmel weitere Störfälle und Fehler aus.
Die Bevölkerung wurde über die Risiken der Ereignisse weitgehend
im Dunkeln gelassen. Gefahren wurden vom Betreiber Vattenfall
bewusst heruntergespielt. Selbst nach mehr als einem Monat nach den
Vorfällen kann nicht erklärt werden, warum die Sicherheitssysteme
versagt haben. Dass nicht allzu viel über diese Risiken ans
Tageslicht gerät, belegt auch die Tatsache, dass eine
Ausschussmehrheit dafür votierte, die heutige Sondersitzung unter
Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen.
Vattenfall fällt wiederholt durch eine verkommene
Sicherheitskultur auf. Standards werden nur dann verbessert, wenn es
zu Störfällen kommt. Auch die Atomaufsicht legt weiter die Hände in
den Schoss. Das Bundesumweltministerium sieht sich nicht in der
Lage, Konsequenzen aus den Vorfällen zu ziehen und höhere
Sicherheitsstandards zu erzwingen.
DIE LINKE fordert eine erneute und umfassende Sicherheitskontrolle aller Atommeiler. Die genannten Reaktoren, die zurzeit nicht am Netz sind, müssen ohne die Übertragung von Strommengen abgeschaltet bleiben. Weiter sind in jeder Leitwarte unabhängige, ständige Beobachter einzusetzen, die jegliche Ereignisse unverzüglich an die oberste Atomaufsicht melden.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.