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Pelzfarmer aus NRW vor Gericht gescheitert

Archivmeldung vom 09.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mutter mit jungem Nerz. Bild: VIER PFOTEN
Mutter mit jungem Nerz. Bild: VIER PFOTEN

Die Betreiber der Nerzfarmen in Borken und Hörstel sind heute vor dem Verwaltungsgericht Münster mit Ihrer Klage gegen die Landkreise Steinfurt und Borken gescheitert. Die Farmer hatten sich gegen eine neue Verordnung gewandt, nach der alle deutschen Nerzzüchter ihre Käfige bis zum 12. Dezember 2011 um das zehnfache hätten vergrößern müssen. Einige Betriebe sind zwar stillgelegt, doch in keiner der verbleibenden Farmen wurde bisher umgebaut. Schlimmer noch, die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN befürchtet, dass aus reiner Profitgier in tierquälerischen Altkäfigen weiter gezüchtet wird.

In den etwa zehn deutschen Pelztierfarmen werden nach wie vor Nerze in winzigen veralteten Käfigen gehalten. „Die Züchter betreiben ihr blutiges Geschäft auf Kosten der Tiere bereits seit drei Monaten einfach illegal weiter“, kritisiert Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN und fordert entsprechende Konsequenzen: „VIER PFOTEN begrüßt das heutige Verwaltungsgerichtsurteil ausdrücklich. Die deutschen Pelzfarmer ignorieren bewusst geltendes Recht auf Kosten der Tiere, dem muss jetzt endlich ein Ende gemacht werden.“ Die Nerzzüchter hatten fünf Jahre Zeit, sich auf die neue Gesetzeslage vorzubereiten. Doch aus Angst vor Profitverlust klagen noch weitere Farmer gegen die neue Verordnung. Die Behörden reagierten darauf mit Fristverlängerungen. Aus Tierschutzsicht indiskutabel: Nach der Verpaarung im März beginnt die Wurfzeit im April. Jedes Weibchen bekommt dann durchschnittlich fünf Babys – bares Geld für die Pelzfarmer. „Wir brauchen eine schnelle Lösung, bevor im April dann fünfmal so viele Tiere in den illegalen Gitterkäfigen sitzen. Die Veterinärämter müssen umgehend einen Zuchtstopp verhängen“, stellt Dr. Stephany klar.

Weltweit sterben jedes Jahr circa 100 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde in der tierquälerischen Pelztierzucht. Die deutliche Mehrheit der Deutschen hat sich in der Vergangenheit bereits klar für ein Pelztierzuchtverbot ausgesprochen, auch die Bundestierärztekammer lehnt die Haltung von Tieren zum Zwecke der Pelzgewinnung ab. In Österreich und Großbritannien sind Pelzfarmen bereits seit Jahren verboten. Bis 2016 müssen die deutschen Pelzfarmen weitere rechtsverbindliche Neuerungen umsetzen und den Nerzen dann Kletter- und Bademöglichkeiten sowie einen soliden Untergrund zur Verfügung stellen.

Quelle: VIER PFOTEN

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