Bundesregierung zu Gas-Kraftstoffen
Archivmeldung vom 06.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Im Hinblick auf den Umweltschutz ist Erdgas im Vergleich zu Flüssiggas der bessere Alternativkraftstoff." So der Wortlaut einer Gegenäußerung der Bundesregierung zu der Stellungnahme des Bundesrates vom 7. April 2006 zum Energiesteuergesetz. Sie lehnt damit den Vorschlag des Bundesrates ab, der eine steuerliche Gleichbehandlung von Flüssiggas und Erdgas als Kraftstoff gefordert hatte.
Flüssiggas ist derzeit bis 2009 von der Mineralölsteuer
begünstigt, Erdgas dagegen bis 2020. Zur Begründung ihrer ablehnenden
Haltung zu einer Verlängerung der Steuerermäßigung für Flüssiggas als
Kraftstoff erläutert die Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung:
"Erdgas hat nicht nur einen vergleichbar günstigeren Heizwert,
sondern ist auch der kohlenstoffärmste fossile Kraftstoff. Dadurch
ist der klimarelevante Kohlendioxidausstoß von Erdgas niedriger als
bei Flüssiggas. Wegen der engen Bindung von Flüssiggas an die
Erdölaufbereitung ist dessen Verfügbarkeit zudem deutlich stärker
begrenzt als bei Erdgas. Damit kann das Ziel, mit alternativen
Kraftstoffen unabhängiger vom Öl zu werden, mit Flüssiggas nicht
erreicht werden. Darüber hinaus kann die Verwendung von Erdgas als
Kraftstoff als Brückentechnologie zu Antriebskonzepten der Zukunft
wie dem Wasserstoffantrieb dienen und bietet Synergiepotenziale zur
Nutzung von Biogas als Kraftstoff."
Die Option zur Nutzung von Biogas als Kraftstoff könnte schon in
naher Zukunft umgesetzt werden. Rund 1.700 Biogasbauern produzieren
heute bereits Biogas. Es wird aus organischen Rest- und Abfallstoffen
sowie nachwachsenden Energiepflanzen gewonnnen und kann zu einem
hochwertigen Kraftstoff aufbereitet werden, der als Beimischung oder
in Reinform von Erdgasfahrzeugen nutzbar ist. Solches Bioerdgas
könnte die Treibhausgasemissionen eines Fahrzeugs um 55 bis 65
Prozent vermindern, stellt das Wuppertal Institut in einer Anfang
2006 veröffentlichten Studie fest. Damit lässt sich die gute
Umweltbilanz von Erdgas noch deutlich verbessern.
Quelle: Pressemitteilung BGW