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Beerenstarke vogelbeere - Wie Vögel und Bäume zusammenarbeiten

Archivmeldung vom 31.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Hildegard Armbruster / pixelio.de
Bild: Hildegard Armbruster / pixelio.de

Die Vogelbeere leuchtet heuer ganz besonders im herbstlichen Farbenspiel. Ihre großen Dolden mit korallenfarbenen Früchten zieren Gärten und Waldränder. Doch die Vogelbeere ist nicht nur schön. Sie ist auch ökologisch eine besonders wertvolle Baumart, wie Vogelexperten der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) berichten.

Beim Sonntagsspaziergang im Wald oder als Ziergehölz im Hausgarten: Die Vogelbeere ist jetzt im Herbst nicht zu übersehen. Die attraktiven Vogelbeeren reifen ab August bis in den Oktober hinein. Für Mus oder Gelee sollten sie aber erst nach dem ersten Frost geerntet werden. Aber nicht zu lange warten: Denn die Vogelbeeren sind eine willkommene Delikatesse für viele Vogelarten.

Im Gegensatz zu Birke und Ahorn, die ihre Samen durch den Wind verbreiten lassen, hat sich die Vogelbeere auf die Verbreitung insbesondere durch Vögel spezialisiert. Farbsignale spielen für Vögel eine große Rolle. Deshalb lockt die Vogelbeere mit knalligen, orange-gelben Farben. So entsteht zwischen dem Baum und den Vögeln eine ökologische Beziehung zum gegenseitigen Nutzen. Die Vögel bekommen mit dem Fruchtfleisch Nahrung und verbreiten im Gegenzug die Samen der Eberesche – wie die Vogelbeere auch genannt wird.

Unter allen einheimischen Bäumen und Sträuchern weist die Vogelbeere die höchste Anzahl an fruchtfressenden Vogelarten auf: 63 verschiedene Vogelarten lädt sie mehr oder weniger häufig an ihren Tisch. Für eine Gruppe von Singvögeln spielt die farbenprächtige Baumart aber eine besonders wichtige Rolle in der Ernährung. Dies sind insbesondere die Drosselarten wie Amsel, Singdrossel und Wacholderdrossel. Diesem Umstand verdankt sie auch ihren volkstümlichen Namen „Drosselbeere“. Aber auch Rotkehlchen, Star und Mönchsgrasmücke fressen regelmäßig die nahrhaften Früchte. Wenn die im Spätherbst teilweise schon leicht vergoren sind, wird mancher gefiederter Gast zur Schnapsdrossel. Als Wintergast ist der Seidenschwanz als Beerenfresser besonders auf ausreichend Ebereschen angewiesen.

Wer also schnell ist und das geeignete Rezept zu Hand hat kann das üppige Angebot der Vogelbeere für Brotaufstrich oder die Hausapotheke nutzen. Denn entgegen alter Vermutungen ist das gekochte Fruchtfleisch der Vogelbeere ohne Kerne nicht giftig. Und auch die Vögel wissen: Nach dem Frost schmecken die Beeren süßer.

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (idw)

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