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Atomkraftgegner kritisieren Laufzeiten-Tricks der Stromkonzerne und rufen zu Protesten auf

Archivmeldung vom 20.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Zu den Meldungen, wonach die Atomkraftwerke Neckarwestheim 1, Biblis A und B und Brunsbüttel nicht wie im Atomkonsens vereinbart vor der Bundestagswahl im September 2009 stillgelegt werden, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer:

„Mit allen Tricks versuchen RWE, EnBW und Co zu verhindern, dass sie ihre Zusage über die Stilllegung von Atomkraftwerken einhalten müssen. Dass dabei gerade die ältesten und störanfälligsten Reaktoren immer weiter betrieben werden sollen, zeigt, dass es den Betreibern nicht um Sicherheit, sondern nur um zusätzliche Gewinne geht.

Dabei belegen die langen Stillstandszeiten der Anlagen, mit denen sie jetzt über die Wahl gerettet werden sollen, dass es den Atomstrom aus Neckarwestheim, Biblis und Brunsbüttel gar nicht mehr braucht. Auch ohne diese AKW produziert die Bundesrepublik große Strom-Überschüsse. Die Exporte steigen jedes Jahr weiter an.

Die Stromkonzerne hoffen auf eine atomfreundliche Regierung nach der Bundestagswahl, damit es dann zu einer Verlängerung der Laufzeiten kommt. Doch angesichts des Debakels um das Atommüll-Lager Asse und der völlig ungeklärten Frage, was mit dem über Jahrtausende strahlenden Abfällen passieren soll, ist der Weiterbetrieb von Atomkraftwerken nicht zu verantworten.

Wer trotz ungelöster Entsorgung immer mehr Atommüll produzieren will, muss mit Widerstand rechnen. Die Anti-Atom-Bewegung wird mit den Protesten anlässlich des Castor-Transports nach Gorleben vom 7. bis 10. November ihre Antwort auf die Politik der Stromkonzerne geben. Wir rufen alle Menschen, die die Tricks der AKW-Betreiber ablehnen, dazu auf, sich an den Protesten zu beteiligen. Höhepunkte werden eine Großdemonstration am 8.11. in Gorleben und Blockadeaktionen auf der Castor-Transportstrecke am 9. und 10.11. sein.“ 

Quelle: X-tausendmal quer

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