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Mit der Live-Kamera den Schreiadlerhorst beobachten

Archivmeldung vom 25.04.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mit der Puppe "Barbia" hat Dr. Ugis Bergmanis den Horst für die Schreiadler freigehalten. Bild: Deutsche Wildtier Stiftung
Mit der Puppe "Barbia" hat Dr. Ugis Bergmanis den Horst für die Schreiadler freigehalten. Bild: Deutsche Wildtier Stiftung

Tagelang hat Dr. Ugis Bergmanis auf das Schreiadlerpaar gewartet: 15 Meter hoch ist der wissenschaftliche Leiter des Naturreservats Teici in Lettland geklettert, um den Horst vorzubereiten.

Mit einer Puppe seiner Tochter hat er den Horst sogar vor einer "Hausbesetzung" durch andere Greifvögel beschützt. Nun ist das Schreiadlerpaar nach seiner zweimonatigen Reise aus dem Winterquartier im südlichen Afrika angekommen. Margit Meergans, Projektkoordinatorin des Schreiadler-Schutzprogramms der Deutschen Wildtier Stiftung, konnte den Einzug des Paares am Computer verfolgen. Per Live-Kamera ist ein Blick in das neue Zuhause der Schreiadler nun jederzeit möglich.

Am besten kann man die schokoladenbraunen Schreiadler in ihrem neuen Heim jetzt am frühen Morgen beobachten. "Dann polstern die auch als Pommernadler bekannten Vögel ihren Horst sorgfältig mit Laub und frischen Zweigen aus", erklärt Margit Meergans. Der Nachwuchs soll es später gemütlich haben. "Die Schreiadler sind den Rest des Tages sehr aktiv. Erste Balzrufe sind zu hören und mit imposanten Girlandenflügen werben sie um einander." Wenn aber gegen Ende April die Brut beginnt, verlassen die Schreiadler ihren Horst nur noch selten.

"Es ist eine einmalige Gelegenheit, das Leben der lettischen Schreiadler per Web-Kamera zu verfolgen", sagt Adlerexpertin Meergans. "In Deutschland sieht man den kleinen Adler kaum noch, denn mit nur knapp hundert Brutpaaren ist der Schreiadler hier vom Aussterben bedroht." Wie viele andere Arten leidet der Schreiadler besonders unter dem Verlust seines Lebensraumes. "Lebensräume zu sichern und zu verbessern sind die wichtigsten Ziele des Schreiadler-Schutzprogramms der Deutschen Wildtier Stiftung", so Margit Meergans.

Ohne das Engagement der Partner und Förderer des Schreiadler-Projekts der Deutschen Wildtier Stiftung wäre der Schutz der seltenen Vögel nicht möglich. Dazu gehören: Weltarbeitsgruppe für Greifvögel und Eulen: Prof. Dr. Bernd-Ulrich Meyburg (Vorsitzender), Prof. Dr. Kai Graszynski; Landesumweltamt Brandenburg: Dr. Torsten Langgemach (Leiter der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg), Paul Sömmer (Leiter der Naturschutzstation); Büro SALIX Umwelt- und Landschaftsplanung: Dr. Wolfgang Scheller

Die gemeinnützige Deutsche Wildtier Stiftung mit Sitz in Hamburg wurde 1992 von Haymo G. Rethwisch errichtet. Ihr Ziel ist es, in Deutschland Wildtiere zu schützen und Menschen für die Schönheit und Einzigartigkeit heimischer wilder Tiere zu begeistern. Schirmherr ist Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

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