Deutsche Umwelthilfe und Berufsverband Feuerwehr fordern Warnhinweis für Kältemittel R1234yf auf Autos
Archivmeldung vom 18.12.2013
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserNach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes sind bereits etwa 90.000 Fahrzeuge mit der neuen Chemikalie auf Deutschlands Straßen unterwegs. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und der Berufsverband Feuerwehr fordern einen deutlich sichtbaren Warnhinweis auf allen Pkw, die mit dem neuen und gefährlichen Kältemittel R1234yf befüllt sind.
Der Grund: Die Anzahl der mit R1234yf befüllten Fahrzeuge steigt kontinuierlich an, seit im Januar 2013 die EU-Richtlinie zu umweltfreundlicheren Kältemitteln in Autoklimaanlagen in Kraft getreten ist. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) waren bis Ende November bereits rund 90.000 Pkw in Deutschland zugelassen, die das brennbare Kältemittel nutzen.
"Das ist das größte Experiment in der Geschichte der Chemieindustrie. Und die Autofahrer sind die Versuchskaninchen. Die wenigsten aber wissen, dass in ihrem Fahrzeug eine Chemikalie zum Einsatz kommt, die sich in zahlreichen Tests als brandgefährlich erwiesen hat", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. R1234yf entzündet sich bei weitaus niedrigeren Temperaturen als das bislang eingesetzte R134a und setzt bei einem Unfall mit Brandfolge Fluorwasserstoff (HF) frei. Das gefährdet nicht nur die Insassen, sondern auch die Rettungskräfte. Schon unterhalb der Entzündungstemperatur können sich durch R1234yf beträchtliche HF-Mengen bilden, die mit der Umgebungsfeuchtigkeit zu stark ätzender Flusssäure reagieren. Der kürzlich veröffentlichte Untersuchungsbericht des KBA bestätigt diese Risiken des neuen Kältemittels bei schwereren Kollisionen.
"R1234yf kann bei Unfällen für Ersthelfer und Polizisten aber auch für uns Rettungskräfte lebensgefährlich werden. Gemeinsam mit der DUH fordern wir deshalb für die bereits im Verkehr befindlichen Fahrzeuge mit R1234yf eine deutliche Gefahrenkennzeichnung auf der Windschutzscheibe", erklärt der stellvertretende Bundesvorsitzende des Berufsverbandes Feuerwehr, Daniel Dahlke. Beide Verbände fordern darüber hinaus den schnellstmöglichen Umstieg auf das natürliche, nicht brennbare Kältemittel CO2.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.