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Bioland: Mais-Saatgut immer weniger gentechnisch verunreinigt

Archivmeldung vom 14.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Verena Münch / pixelio.de
Bild: Verena Münch / pixelio.de

Mais-Saatgut ist immer weniger durch Gentechnik belastet. Das ergab die gemeinsame Saatgutauswertung von Greenpeace und Bioland, dem größten Verband der Bio-Bauern in Deutschland. Das Ergebnis: Von 504 Proben waren lediglich acht positiv. Das entspricht einem Anteil von 1,6 Prozent und somit 0,4 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 2011 lag die Quote der Verunreinigung noch bei knapp 7 Prozent. Damit bestätigt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre: Die frühzeitige staatliche Kontrolle bei Saatgutunternehmen und Handel greift - gentechnisch verunreinigtes Saatgut wird so aus dem Verkehr gezogen. Diese Saatgutlieferungen landen nicht auf dem Acker. Die Verbände begrüßen diese Entwicklung, fordern aber, weiterhin am Prinzip der Nulltoleranz bei Saatgut festzuhalten. Für Saatgut gilt in der EU ein Reinheitsgebot, Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind grundsätzlich verboten.

"Staatliche Kontrollen sind unerlässlich, um sauberes Saatgut für die Landwirte zu gewährleisten. Die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut muss bleiben. Sie ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell. Die Forderungen des Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter BDP, Schwellenwerte für gentechnische Verunreinigung von Saatgut einzuführen weisen wir deutlich zurück. Dass diese auch unnötig sind, beweisen die Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Angesichts der drohenden Zulassung weiterer gentechnisch veränderter Pflanzen in Europa, wie dem Genmais 1507, muss die Nulltoleranz im Saatgut Bestand haben. Was bereits ein Schwellenwert von 0,1 Prozent bedeuten würde, erklärt Dirk Zimmermann, Gentechnik-Experte von Greenpeace: "Auf jedem Hektar Mais würden etwa 100 Gen-Pflanzen wachsen. So besteht die Gefahr, dass sich gentechnisch veränderte Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und ungewollt in die Nahrungskette gelangen. Saatgut ist die Basis unserer Nahrungskette - jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet ein unkalkulierbares Risiko."

Übersicht der GVO-Funde

Die mit gentechnisch verändertem Mais-Saatgut verunreinigten Proben wurden in Bayern und Niedersachen gefunden. Dabei handelte es sich um Saatgut der Firmen Pioneer Hi-Bred, KWS und Caussade Semences. Eine Übersicht mit Angaben zu Herstellern, Sorten, Herkunftsländern und GVO-Konstrukten wird auf den Internetseiten von Bioland und Greenpeace veröffentlicht. Bioland und Greenpeace veröffentlichen diese Daten seit 2008 und sorgen somit für Transparenz.

Die Agro-Gentechnik ist eine Risikotechnologie. Die Nebenwirkungen der Erbgutveränderung sind unbekannt, einmal freigesetzt lassen sich die manipulierten Pflanzen nicht kontrollieren oder zurückholen. Außerdem hat der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen entgegen den Versprechungen der Biotech-Industrie nicht zu einem Rückgang des Pestizid-Einsatzes geführt, sondern diesen sogar erhöht. Der Anbau von Gen-Pflanzen gefährdet damit die Artenvielfalt und belastet das Trinkwasser.

Quelle: Bioland e.V. (ots)

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