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Erster Solar-Radweg effizienter als erwartet

Archivmeldung vom 13.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Gut befahren: Die "SolaRoad" stört Radler nicht. Bild: solaroad.nl
Gut befahren: Die "SolaRoad" stört Radler nicht. Bild: solaroad.nl

Der erste Solar-Radweg der Welt, die "SolaRoad" im nordholländischen Krommenie, hat in den ersten sechs Monaten über 3.000 Kilowattstunden (kWh) Strom geliefert und damit die Erwartungen übertroffen. "Wenn wir das auf eine Jahresausbeute hochrechnen, erwarten wir mehr als die 70 kWh pro Quadratmeter, die wir im Laborstadium als Obergrenze geschätzt haben", so SolaRoad-Sprecher Sten de Wit. Selbst ein kurzes Stück Solar-Radweg kann demnach einen Haushalt mit Strom versorgen.

Ende Oktober 2014 ist die zunächst nur 70 Meter lange SolaRoad in Betrieb gegangen, eine erste Teststrecke. Obwohl die Testphase damit in den Wintermonaten begonnen hat, war bereits Anfang Mai bei der Ausbeute die 3.000-kWh-Marke geknackt und damit waren die Erwartungen übertroffen. "Das reicht, um einen Single-Haushalt ein Jahr lang mit Strom zu versorgen", so de Wit, der bei der Forschungsorganisation TNO tätig ist. Bedenkt man, dass es in den Niederlanden über 32.000 Kilometer an Radwegen gibt, hat das SolaRoad-Konzept also das Potenzial, einen nennenswerten Beitrag zur Energieversorgung zu leisten.

Akzeptierte Teststrecke

Die kurze SolaRoad-Teststrecke besteht aus Betonmodulen, bei denen in eine Fahrbahn Solarpanels unter einer etwa einen Zentimeter dicken Schicht aus Sicherheitsglas eingebettet sind. Über dem Glas befindet sich zudem eine Beschichtung, die Schleudern verhindert. Die zweite Fahrspur dient zum Vergleich und für Tests verschiedener Oberflächenbeschichtungen. Bereits mehr als 150.000 Radfahrer sind über das Teststück gefahren, heißt es in einer aktuellen Aussendung. Dass es sich um einen speziellen Boden handelt, falle diesen kaum auf, die Akzeptanz des Solar-Radwegs sei also kein Problem.

Unerfreulich ist, dass sich bereits ab Ende Dezember 2014 ein Teil der SolaRoad-Beschichtung zu lösen begann. Das war Untersuchungen zufolge darauf zurückzuführen, wie sich das Material bei starken Temperaturveränderungen verhält. Die Entwicklung einer verbesserten Beschichtung sei bereits weit fortgeschritten. Es besteht also die Hoffnung, dass die Projektpartner Probleme mit der Beschichtung im Rahmen des dreijährigen Pilotprojekts in den Griff bekommen. Das wäre von Vorteil für mögliche weitere Feldversuche in den Niederlanden und möglicherweise auch Kalifornien.

Wege als Weg zum Strom

Die von der TNO in Zusammenarbeit mit der Provinz Nordholland und Industriepartnern realisierte SolaRoad ist längst nicht mehr das einzige Projekt, das Solarenergie durch Fahrwege gewinnen will. So hat das eigentlich auf Bewegungsenergie-Nutzung spezialisierte Unternehmen Energy Floors angekündigt, mit Partnern an Radwegen zu arbeiten, die auch Solarenergie gewinnen. Das US-Start-up Solar Roadways will Straßen mit Solarpanelen pflastern und hat 2014 über zwei Mio. Dollar per Crowdfunding aufgestellt. In Deutschland verfolgt Solmove das Ziel, Verkehrswege zu Solarkraftwerken zu machen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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