Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon: "Ich sehe mich nicht als Opfer"
Archivmeldung vom 09.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttSusan Sarandon ist einer der unkonventionellsten Stars Hollywoods. Unabhängig, politisch, frei. Das war sofort zu spüren, als EMOTION die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin zur Fotoproduktion und zum Interview traf (Ausgabe 4/18). Bei der Anprobe ließ die 71-Jährige gleich entspannt die Hüllen fallen und wählte in BH und Slip ihre Outfits aus.
Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin und Produzentin modelt Sarandon auch. Dass die Fashion- und Beautybranche das Potenzial von Frauen ihres Alters als Role Model erkannt hat, freut sie: "Die Idee von Schönheit ist heute breiter. Es gibt bei den Models mehr Hautfarben, es gibt Trans-Models und ältere Models", sagt die zweifache Großmutter. "Ich finde es cool, dass man anerkennt, dass Frauen auch jenseits der vierzig aktiv, neugierig und lebendig sind." Sarandon, die mit dem Film "Thelma und Louise" zu einer feministischen Ikone wurde, sagt über sich: "Ich bezeichne mich als Humanistin. Männer können auch Feministen sein. Feministisch zu sein bedeutet, Frauen zu unterstützen, dass sie das Recht haben frei zu wählen, dass sie autonom über ihren Körper entscheiden können, dass sie respektiert werden und gleiches Geld für die gleiche Arbeit bekommen."
Frauen schätzt sie für ihren Mut, ihre Zähigkeit und ihr Herz. Dazu gehöre auch, aus eigenen Fehlern zu lernen und die Verantwortung für sich zu übernehmen. "Ich bin überzeugt, dass selbst schlechte Sachen, die mir widerfahren, am Ende zu meinem Vorteil sind. Vielleicht machen Leute mein Leben eine Weile unglücklich, aber sie helfen mir, etwas zu lernen. So was heiße ich willkommen und sehe mich nicht als Opfer." Das gilt auch für die Liebe. Sarandon, die eine Tochter mit Franco Amurri (59) hat und zwei Söhne mit ihrem langjährigen Partner Tim Robbins (59), war zuletzt mit dem 31 Jahre jüngeren Jonathan Bricklin zusammen. Zurzeit ist sie Single. Ob sie wirklich neugierig auf Frauen sei, wie sie in der Ellen-Talkshow gesagt hat? "Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich nicht um jemanden kümmern muss", sagt sie EMOTION, "nicht um meine Kinder, einen Mann oder meine acht Geschwister. Ich hatte nicht wirklich eine experimentierfreudige Jugend. Ich sag nur, ich bin offen. Aber ich bin immer in Beziehungen geraten, die monogam waren und dann hielten."
Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)