Peter Scholl-Latour mit 90 Jahren verstorben
Archivmeldung vom 16.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Journalist und Autor Peter Scholl-Latour ist am Samstag im Alter von 90 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er verstarb an seinem Wohnort Rhöndorf am Rhein, teilte sein Verlag mit.
Peter Scholl-Latour war einer breiten Öffentlichkeit durch zahlreiche Reportagen und Berichte über außenpolitische Themen und internationale Krisenherde bekannt. Daneben verfasste er zahlreiche Bücher, in denen er sich unter anderem mit dem Nahen Osten und dem Islam auseinandersetzte. Zu seinen Bestsellern zählen "Der Tod im Reisfeld" und "Koloss auf tönernen Füßen".
ZDF-Intendant Thomas Bellut: "Peter Scholl-Latour war ein wahrhaft furchtloser Reporter in allen Teilen der Welt. Und er hat in zahlreichen Büchern und Filmen uns allen die Welt so erklärt, wie es kein anderer konnte - auf seine ganz eigene Art. Deshalb: Einen wie ihn wird es nicht mehr geben."
Von 1971 an arbeitete Peter Scholl-Latour im ZDF als Chefkorrespondent, und von 1975 bis 1983 leitete er zusätzlich das Pariser ZDF-Studio. Vor allen Dingen aber war er damals der berühmteste Kriegsreporter der Republik: Immer wieder zog es ihn in die unterschiedlichsten Krisengebiete, wie nach Vietnam, wo er 1973 von den Vietcong gefangen genommen wurde, aber auch nach Kambodscha, China und Afghanistan. Er war überall und kannte alle und jeden: vom Ajatollah Khomeini bis zum Vietcong-General Vo Ngyuen Giap.
Peter Scholl-Latour wurde am 9. März 1924 als Kind deutsch-französischer Eltern in Bochum geboren. Zahlreiche Journalisten- und Medienpreise dokumentieren die große Bedeutung des Journalisten, der auch als Autor zahlreicher Bücher erfolgreich war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / ZDF