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Heftige Kritik an ARD für Programmeinstellung in Afghanistan

Archivmeldung vom 21.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
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Die ARD hat für das Ende der TV-Ausstrahlung in Afghanistan heftige Kritik von Politikern aller Parteien hervorgerufen. Der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus, sagte der "Bild-Zeitung": "Es ist ein Unding, wie die ARD mit unseren Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan umgeht. Das ist nicht akzeptabel. Etwas Patriotismus würde einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt schon gut tun."

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier kritisierte den Umgang mit den Soldaten ebenfalls scharf. Steinmeier sagte der Zeitung: "Das kann doch wohl nicht wahr sein, dass man den Soldaten im gefährlichen Auslandseinsatz das TV-Programm abdreht. Das kann nicht das letzte Wort sein - Verteidigungsministerium und ARD-Intendanten haben die Verantwortung, möglichst rasch eine Lösung zu finden." Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck forderte, dass Soldaten auch in Afghanistan sich informieren können müssen und

erfahren, was in der Heimat geschieht. Beck sagte der Zeitung: "Ich appelliere an die ARD-Verantwortlichen, eine Lösung zu suchen." Aus der Union kam Unterstützung für Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, der das Vorgehen der ARD bereits am Montag kritisiert hatte. CDU-Verteidigungsexperte Ernst-Reinhard Beck meinte: "Die Soldaten zahlen ihre GEZ-Gebühren wie alle anderen auch. Es ist daher mehr als ärgerlich, dass sie aus Kostengründen vom Programm ausgeschlossen werden. Ich gehe davon aus, dass die ARD diesen Missstand zügig aus der Welt schafft." Die FDP schloss sich der Kritik an. FDP-Medienexperte Burkhardt Müller-Sönsken sagte, das Verhalten der ARD sei "einfach nur peinlich". Möller-Sönsken sagte der Zeitung weiter: "Wer von den Soldaten GEZ kassiert, darf nicht das Programm sperren. Ich fordere ARD und ZDF auf, dem BundeswehrTV lizenzfrei Inhalte zur Verfügung zu stellen." Auch aus der ARD selbst gibt es kritische Stimmen für den Umgang mit den Soldaten.

Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, sagte: "Ich bin ganz entschieden gegen die Abschaltung." Es liege geradezu im Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, eine Übertragung zu ermöglichen. Hieronymi sagte weiter: "Und es wäre in einer schwierigen Zeit ein positives Signal für unsere Soldaten in Afghanistan als Zeichen unserer Unterstützung. Mir war das Problem nicht bekannt und ich werde noch heute WDR-Intendantin Piel und den ARD-Vorsitzenden Boudgoust um Unterstützung bitten."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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