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Verleger kritisiert Streichung von "Finis Germania" von "Spiegel"-Bestsellerliste

Archivmeldung vom 29.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Cover von "Finis Germania"
Cover von "Finis Germania"

Der Verleger Christoph Links, Sprecher der Interessengruppe Meinungsfreiheit im Börsenverein des Deutschen Buchhandels, hat die Entscheidung des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" kritisiert, das umstrittene Buch des 2016 gestorbenen Autors Rolf Peter Sieferle, "Finis Germania", von der Beststellerliste zu nehmen. "Ich halte das für eine überzogene und nicht angemessene Reaktion des `Spiegel`", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Denn ich halte es für wichtig, dass das Interesse der Leser an Büchern – gegebenenfalls auch an rechtsradikalen Büchern – wahrnehmbar dokumentiert wird. Es sagt etwas über die Meinung der Leser aus, dass sie so ein Buch so oft kaufen."

Links fügte hinzu: "Ich finde das ein schreckliches Buch." Im Übrigen seien durch die Entscheidung der "Spiegel"-Redaktion dessen Vertrieb und Verbreitung nicht eingeschränkt, so dass keine Gefahr für die Meinungsfreiheit bestehe. "Doch der Buchhandel hat eine pluralistische Grundhaltung. Und die Entscheidung, ob ein Buch verbreitet werden kann, liegt bei Gerichten und nicht bei Reaktionen. Dabei muss es bleiben."

In der vorletzten Bestsellerliste des Magazins (Ausgabe 30) ist das Buch, dem Kritiker rechtslastige Verschwörungstheorien vorwerfen, nicht mehr erwähnt. In der Liste eine Woche davor stand es bei den Sachbüchern auf Platz sechs.

Die "Spiegel"-Chefredaktion erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung", man werde das Buch nicht erneut auf die Liste nehmen: "Nach aktuellem Stand ist der Titel ohnehin nicht unter den 20 bestverkauften Sachbüchern."

Sie fuhr fort: "Unsere Haltung ist unverändert. Wir haben das Buch von der Liste genommen, weil wir es für eindeutig antisemitisch halten und seine Verbreitung nicht unterstützen wollen. Wir bedauern aber natürlich, dass der Vorgang so viel Aufmerksamkeit erfährt, weil eben dadurch ein Werbeeffekt entstanden ist."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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