Wulff warnt vor Maßlosigkeit im Umgang mit Politikern und Prominenten
Archivmeldung vom 30.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte über den medialen Umgang mit Prominenten hat Ex-Präsident Christian Wulff vor überzogener Schärfe gewarnt. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte er, "wir alle müssen vor Maßlosigkeit, vor der Zerstörung von Personen warnen, die sich in die Öffentlichkeit begeben.
Denn wir müssen für unsere Demokratie Menschen ermutigen, sich trotz der Risiken zu zeigen und ihr Wissen und ihr Denken preiszugeben". Wenn sie dann in einen vernichtenden Orkan gerieten, sei das verheerend für eine plurale Gesellschaft und die Streitkultur, die in ihr nötig ist. "Gebotene, auch scharfe Kritik ist von brutaler Zerstörung zu unterscheiden", sagte Wulff, der heute (30. 6.) vor zehn Jahren zum Bundespräsidenten gewählt worden war. In seinem persönlichen Fall hätten später beispielsweise "Fake News" im Vorfeld seines Rücktritts eine Rolle gespielt. In Teilen könne man daher auch von einer "Medienaffäre" sprechen. Heute hätten "soziale" Netzwerke das zusätzliche Potenzial, immensen Schaden anzurichten, beklagte Wulff.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)