Journalismus für Arme – Der "Faktenfinder" der Tagesschau schwurbelt sich die Sanktionen schön
Archivmeldung vom 10.08.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Sanktionen wirken langfristig, schwurbelt sich die "Tagesschau" die Welt zurecht. Die Sanktionen waren jedoch nie langfristig geplant. Auch sprechen die Indikatoren nicht dafür, dass Russlands Wirtschaft zusammenbricht. Dem Faktenfinder der "Tagesschau" sind diese Fakten jedoch schnuppe. Dies berichtet Gert Ewen Ungar im Magazin "RT DE".
Weiter berichtet Ungar auf RT DE: "Die Tagesschau bleibt ihrem Kurs der konsequenten Absenkung des journalistischen Niveaus weiterhin treu. Insbesondere die selbsternannten Faktenfinder halten auch ganz niedrig gehängten journalistischen Ansprüchen kaum stand.
Neuestes Beispiel dafür ist der Faktenfinder des deutschen Qualitätsjournalisten Pascal Siggelkow zu den Russland-Sanktionen. Das ist übrigens der, der auch die Enthüllungen von Seymour Hersh zu den Urhebern der Sprengungen an den Nord-Stream-Trassen seinem "Faktencheck" unterzogen hatte und meinte, Hersh darüber belehren zu müssen, dass es gar keinen Sprengstoff aus Pflanzen gibt. Vermutlich weiß das auch Seymour Hersh, der so etwas auch nie behauptet hatte. Siggelkow hatte sich das aus dem Englischen falsch übersetzt und damit für reichlich Spott gesorgt. Jedenfalls hat Siggelkow die Behauptung von Hersh, der US-Präsident Biden hätte den Befehl zu diesen Anschlägen gegeben, energisch zurückgewiesen – und damit die transatlantische Welt für die Zuschauer der Welt wieder heil gemacht.
Der Faktenfinder der Tagesschau bleibt diesem Niveau weiterhin verpflichtet. Aktuell ging Siggelkow der Frage nach, welche Wirkung die Sanktionen gegen Russland haben.
Ganz offensichtlich wirken sie nicht, zumindest nicht wie gewünscht, denn die russische Wirtschaft wächst in diesem Jahr um voraussichtlich zwei Prozent, während die deutsche schrumpft. Siggelkow sieht sich gezwungen, den Umstand zuzugeben und leitet dann über zu dem, was er am besten kann: er schwurbelt herum.
Seine Technik ist immer gleich. Er lässt sich von irgendwelchen "Experten" einen O-Ton liefern, der in sein Narrativ passt, und versucht so zu belegen, dass es in Deutschland und deutschen Medien eigentlich alles zum Besten steht. Russlands Wirtschaft sei im vergangenen Jahr eingebrochen, und selbst jetzt sieht es mit Wachstum eigentlich nicht gut aus. In diesem Jahr belaste der niedrige Ölpreis den russischen Haushalt. Rosig steht es um Russland jedenfalls nicht, will uns der Faktenerfinder damit sagen.
Es sei Kriegswirtschaft, wovon auch das russische BIP profitiert, weshalb es nur auf den ersten Blick gut aussehen würde. Außerdem verdienen die Soldaten ganz gut, was den Binnenkonsum ankurbelt, aber auch das ist nicht nachhaltig. Insgesamt läuft es für Russland nicht gut, sondern vielmehr alles darauf hinaus, dass die russische Wirtschaft zusammenbricht, denn die Sanktionen seien langfristig angelegt. Eigentlich läuft alles nach Plan und wie von den klugen westlichen Politikern gewünscht. Siggelkow bleibt seiner Linie treu.
Um das Ganze mal gerade zu rücken: Der Plan der USA, der NATO und der EU war, Russland in einen Krieg zu zwingen und der russischen Wirtschaft dann mit umfassenden Sanktionen das Lebenslicht ausblasen, um im Anschluss Russland zu plündern. Von diesen drei Punkten ist nur der erste eingetreten. Die Sanktionen waren nie langfristig angelegt, sondern sollten mit einem heftigen Schlag Russlands Wirtschaft schnellstens enthaupten und das Land verelenden lassen. Das ist nicht gelungen, denn man hat sich gehörig verrechnet.
Verrechnet hat man sich auch hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der russischen Rüstungskonzerne. Es ist ja nicht so, dass nur in Russland die Produktion auf Hochtouren läuft. Im Westen tut sie das auch, nur kommen die westlichen Produzenten den Forderungen nicht hinterher. Denn dem Westen geht die Munition aus – und Russland eben nicht. Auch Deutschland hat diese Produktion hochgefahren und versinkt trotzdem insgesamt in der Rezession.
Hinsichtlich des Ölpreises ist anzumerken, dass durch die Sanktionen und den dadurch verursachten steigenden Ölpreis Russland im vergangenen Jahr enorme Mehreinnahmen erzielt hat. Siggelkow vergisst das zu erwähnen – es ist ihm vermutlich nur durchgerutscht und keine böse Absicht, möchte man augenzwinkernd hinzufügen.
Die guten Zahlen aus dem Baugewerbe möchte er mit der Bautätigkeit in der besetzten Gebieten erklären. Das greift allerdings zu kurz. Sicherlich: Mariupol und andere Städte im Donbass werden bereits zügig wieder aufgebaut. Aber generell wird hier in Russland in einem Ausmaß gebaut, das man sich in Deutschland kaum vorstellen kann. Erst gestern verkündete Putin erneut einen Rekord beim Wohnungsbau. Ein neuer Flughafen in Fernost wurde gestern eröffnet und neue Bahntrassen sind geplant. In Deutschland bricht der Wohnungsbau dagegen ein und über das Thema Flughafen in Zusammenhang mit Deutschland bereiten wir lieber den Mantel höflichen Schweigens. Fakt ist: Die Sanktionen wirken schlicht und ergreifend nicht, zumindest nicht in Russland.
Was den von Siggelkow angeführten Automobilmarkt angeht, so ist es richtig, dass der im vergangenen Jahr eingebrochen ist. Das liegt allerdings überwiegend daran, dass sich westliche Autokonzerne wie Daimler, Volkswagen und Toyota vom russischen Markt zurückgezogen haben. In die entstandene Lücke sprangen russische und vor allem chinesische Hersteller ein. Inzwischen floriert der Automarkt wieder, für deutsche Hersteller ist er allerdings offenbar verloren. Der Einbruch war der Umstrukturierung des Marktes geschuldet.
Die guten Zahlen aus dem Baugewerbe möchte er mit der Bautätigkeit in der besetzten Gebieten erklären. Das greift allerdings zu kurz. Sicherlich: Mariupol und andere Städte im Donbass werden bereits zügig wieder aufgebaut. Aber generell wird hier in Russland in einem Ausmaß gebaut, das man sich in Deutschland kaum vorstellen kann. Erst gestern verkündete Putin erneut einen Rekord beim Wohnungsbau. Ein neuer Flughafen in Fernost wurde gestern eröffnet und neue Bahntrassen sind geplant. In Deutschland bricht der Wohnungsbau dagegen ein und über das Thema Flughafen in Zusammenhang mit Deutschland bereiten wir lieber den Mantel höflichen Schweigens. Fakt ist: Die Sanktionen wirken schlicht und ergreifend nicht, zumindest nicht in Russland.
Was den von Siggelkow angeführten Automobilmarkt angeht, so ist es richtig, dass der im vergangenen Jahr eingebrochen ist. Das liegt allerdings überwiegend daran, dass sich westliche Autokonzerne wie Daimler, Volkswagen und Toyota vom russischen Markt zurückgezogen haben. In die entstandene Lücke sprangen russische und vor allem chinesische Hersteller ein. Inzwischen floriert der Automarkt wieder, für deutsche Hersteller ist er allerdings offenbar verloren. Der Einbruch war der Umstrukturierung des Marktes geschuldet."
Quelle: RT DE