Afeni Shakur exklusiv im BRAVO HIPHOP SPECIAL: Ich bin sicher, dass 2Pac neu geboren wurde
Archivmeldung vom 14.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUS-Rapper 2Pac ist eine Legende. In Ghettokriege verfeindeter Gangs verwickelt, starb Lesane Parish Crooks alias Tupac Shakur im Alter von nur 25 Jahren am 13. September 1996 auf einer Intensivstation in Las Vegas an den Folgen mehrerer Schussverletzungen.
Beinahe zehn Jahre nach seinem Tod wird er noch immer als
Übervater des Gangsta-Rap gefeiert. Mehr als 500 Songs hat er
geschrieben. Aber 2Pac war nicht nur ein begnadeter Künstler, sondern
auch ein Krimineller: zwölf Verhaftungen, verurteilt zu vier Jahren
Gefängnis, nach elf Monaten für 1,4 Millionen Dollar auf Kaution
frei.
Was ist dran am Mythos 2Pac, wollte BRAVO wissen und sprach
exklusiv mit seiner Mutter Afeni Shakur.
Er wuchs ohne Vater auf, erzählt sie im BRAVO HIPHOP SPECIAL: „Ich
war allein erziehende Mutter und oft nicht zu Hause. Ich glaube, das
hat einen sehr sensiblen Menschen aus ihm gemacht.“
Darüber, dass 2Pac Musiker werden wollte, war Afeni Shakur nicht
glücklich. Sie selbst war Mitglied der Black Panther Bewegung in den
USA. „Ich hatte gehofft, dass er wie ich eher intellektuell aktiv
wird und für die Rechte Schwarzer in Amerika kämpft. Später habe ich
gemerkt, wie viel er mit seiner Musik für benachteiligte Menschen
getan hat. Tupac war der geborene Führer.“
Seine Berühmtheit war sein Motor, sagt sie. „Er wollte die
Gesellschaft verändern, wollte verhindern, dass andere Kinder in
ähnlich armen Verhältnissen aufwachsen müssen wie er.“
„Er hat immer gesagt, dass die Menschen selbst in scheinbar
ausweglosen Situationen nie die Hoffnung verlieren sollten“,
beschreibt Afeni Shakur die Botschaft ihres Sohnes.
Sein Vermächtnis will sie in dem neu gegründeten „Tupac Amaru
Shakur Center For The Arts“ in Stone Mountain/Georgia weiterführen.
„Wir helfen den Kids dabei, ihre verborgenen Talente zu finden und zu
fördern. Wir vermitteln Lebenshilfe, so, wie Tupac das mit seiner
Musik getan hat.“
„Ich bin sicher, dass Tupac neu geboren wurde“, sagt Afeni Shakur
im Interview. „Ich spüre es. Er leitet mich, sein Andenken zu wahren
und seine Botschaften weiterzuvermitteln.“
US-Rapper Snoop Doog: Um ein
Haar wäre ich mit 2Pac in den Tod gegangen
Seit zwölf Jahren gehört Calvin Cordozar Broadus
alias Snoop Doog zu den wichtigsten HipHop-Künstlern der
US-Rap-Szene. Im BRAVO HIPHOP SPECIAL spricht der Rapper über seinen
Erfolg.
Frauen sind seine Motivation, im HipHop-Geschäft erfolgreich zu
sein. „P-U-S-S-Y“, sagt er grinsend. „Das war schon auf der
Highschool so. Ich kann ohne Frauen nicht leben.“
Mit HipHop-Legende 2Pac war er eng befreundet. Kurz vor seinem Tod
(1996) schrieben sie gemeinsam den Song „2 Of Amerikaz Most Wanted“.
„2Pac war für mich da, als es mir dreckig ging, nach meinem großen
Mordprozess.“ Snoop Doog wurde im Februar 1996 freigesprochen. „Ich
kann mich erinnern, wie er mich in den Arm nahm und sagte, ‚Heute
Nacht werden wir feiern!’“
Ihre gemeinsame Reise am nächsten Tag mit ihrem Plattenboss Suge
Knight von Death Row Records nach Südamerika sollte ein
Erholungsurlaub sein, erzählt er: „Aber in Wirklichkeit wäre ich dort
mit 2Pac um ein Haar in den Tod gegangen.“
2Pac und Snoop Doog wollten paragliden. „Wir hingen also mit
unseren Fallschirmen an Suges Boot und er gab Gas. Wir stiegen in den
Himmel auf, bis er plötzlich das Tempo dermaßen verlangsamte, dass
wir immer tiefer sanken. Schließlich landeten wir mitten im tiefen
Wasser, verhedderten uns in den Seilen und wären fast ersoffen.“
Nur sieben Monate später starb Rapper 2Pac nach einer Schießerei
in Las Vegas an seinen Schussverletzungen.
Ob HipHop in Amerika heute immer noch gefährlich ist, wollte BRAVO
wissen. „Der HipHop selbst war noch nie gefährlich“, erklärt Snoop
Dogg. „Es sind immer nur einzelne Idioten, die Ärger machen. Weil sie
neidisch sind auf andere Nigger, weil sie Komplexe haben und eine
Knarre brauchen. Solche Typen wird’s leider immer geben.“
Quelle: Pressemitteilung BRAVO HIPHOP SPECIAL