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Facebook löscht Fake-Profile krebskranker Kinder

Archivmeldung vom 23.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kind mit Windpocken: Krebs-Zusammenhang erfunden. Bild: Mercury Press
Kind mit Windpocken: Krebs-Zusammenhang erfunden. Bild: Mercury Press

Facebook bekommt das Problem mit Fake-Profilen nicht in den Griff. In Großbritannien mussten zwei gefälschte Nutzerkonten gelöscht werden, die mit gestohlenen Fotos von mutmaßlich krebskranken Kindern Spenden für deren "Behandlung" ergaunern wollten. Nachdem die Mutter eines der Betroffenen auf den Betrug aufmerksam wurde, meldete sie Facebook den Vorfall. Daraufhin wurde zwar eines der zwei Fake-Konten gelöscht, war aber schon 24 Stunden später wieder online. Inzwischen sind mehr als eine Mio. Menschen auf die Betrügerei hereingefallen.

"Ich glaube, die gefälschten Facebook-Konten haben die Fotos von Online-Nachrichtenartikeln gestohlen, die meinem Sohn zeigen, als er im August 2016 gerade eine schwere Windpockeninfektion zu überstehen hatte", zitiert "BBC News" Sarah Allen, die Mutter des dreijährigen Jasper. Die Beiträge seien damals veröffentlicht worden, um für eine kostenlose Verteilung eines Impfstoffs gegen die Infektionskrankheit zu werben. "Wir wurden gewarnt, dass einige Leute diese Fotos vielleicht verwenden könnten. Dass sie auf diese Weise missbraucht werden könnten, war mir aber nicht klar", meint Allen.

"Für mich sieht das nach einem Fall von sogenanntem 'Link Farming' aus", erklärt Sicherheitsexperte Graham Cluley. Dabei würden Cyber-Kriminelle versuchen, die Nutzer von sozialen Netzwerken zu Interaktionen mit bestimmten Postings zu bewegen, um diese entweder anschließend mit weiteren Meldungen zu bombardieren oder gleich das ganze Profil inklusive all seiner Kontakte zu Geld zu machen. "Es gibt verschiedene Betrugsversuche, bei denen mit besonders emotionalen Bildern gearbeitet wird. Natürlich geht es immer darum, Geld zu verdienen", verdeutlicht Cluley.

Ausdrücklich verboten

Die Nutzungsbedingungen von Facebook lassen eigentlich keinerlei Interpretationsspielraum zu, wenn es um die Authentizität von User-Profilen geht. Gefälschte Konten sind ausdrücklich verboten. Dennoch kam es in der jüngsten Vergangenheit immer wieder zu eindeutigen Missbrauchsfällen in diesem Zusammenhang. Als Reaktion hatte Facebook im März 2016 angekündigt, eine neue Sicherheitsfunktion installieren zu wollen, um Nutzer vor derartigen Betrügereien besser zu schützen.

Quelle: www.pressetext.com/Markus Steiner

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