Studie: Facebook-Konkurrenz legt bei Messengerdiensten zu
Archivmeldung vom 27.01.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Konkurrenz von Facebook legt bei den Messengerdiensten zu. Während WhatsApp auf sehr hohem Niveau einen leichten Rückgang verkrafte musste, haben nahezu alle weiteren Dienste Nutzungsanteile hinzugewonnen, so eine Studie im Auftrag der Bundesnetzagentur, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Trotzdem bleibt WhatsApp mit einem Nutzungsanteil von 93 Prozent (2019: 96 Prozent) klare Nummer eins. 39 Prozent nutzen den "Facebook Messenger" (2019: 42 Prozent), 25 Prozent "Instagram Direct Messages" (2019: 30 Prozent), 20 Prozent Skype (2019: 18 Prozent). Bedeutende Zuwächse konnten die Messengerdienste Signal mit 9 Punkten auf 13 Prozent, Discord mit 8 Prozentpunkten (auf 8 Prozent) und Telegram mit 6 Prozentpunkten (auf 16 Prozent) verzeichnen.
Ein noch stärkeres Wachstum mit Nutzungsanteilen von 18 Prozent bzw. 14 Prozent erreichen die Videokonferenzdienste Zoom und Microsoft Teams.
Bei der Erhebung des Jahres 2019 spielten beide Dienste aus Verbrauchersicht noch keine erkennbare Rolle. Ihre rasant zunehmende Bedeutung erklärt sich vor allem mit der Pandemie und der veränderten Nachfrage nach Videotelefonie. Insgesamt hat die Bedeutung von Online-Kommunikationsdiensten während der letzten beiden Jahre weiter zugenommen. Rund 88 Prozent der Befragten nutzen sie regelmäßig, 2019 waren es noch 83 Prozent.
73 Prozent der Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten (2019: 65 Prozent) nutzen mindestens zwei verschiedene Dienste parallel und betreiben damit sogenanntes Multihoming.
Im Durchschnitt verwendet ein Nutzer drei Dienste. Weiterhin eher zurückhaltend äußern sich die Nutzer von Online-Kommunikationsdiensten zur Möglichkeit anbieterübergreifender Kommunikation (sogenannte Interoperabilität): 60 Prozent der befragten Nutzer wollen angeblich auf gar keinen Fall von Nutzern anderer Dienste kontaktiert werden. Klassische Telekommunikationsdienste sind aus Verbrauchersicht aber weiter von hoher Bedeutung: Beispielsweise ist die Nutzung klassischer Telefonie nach wie vor deutlich beliebter als die Internettelefonie über Online-Kommunikationsdienste; 52 Prozent aller Befragten telefonieren täglich über ihren Mobilfunkanschluss und 39 Prozent über ihren Festnetzanschluss.
Online-Kommunikationsdienste nutzen dagegen nur 22 Prozent der Befragten täglich für entsprechende Zwecke. Bei den Befragten ist vor allem die Mobilfunktelefonie weiterhin sehr beliebt: 80 Prozent aller befragten Mobilfunk-Nutzer können sich nicht vorstellen, zukünftig auf die Nutzung dieses Dienstes zu verzichten.
Datenbasis: Durchgeführt wurde die Befragung im August 2021 von der INFO GmbH. Dabei wurden deutschlandweit 2.141 Personen ab 16 Jahren befragt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur