Kölner Opernintendantin Meyer kritisiert Zeitpunkt ihrer Ablösung
Archivmeldung vom 03.02.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie scheidende Intendantin der Oper Köln, Birgit Meyer, hat ihr Unverständnis über den Zeitpunkt ihrer Ablösung geäußert. Der Intendantenwechsel noch vor der Eröffnung des sanierten Opernhauses "ist, aus meiner Sicht, ein sehr ungünstiger Zeitpunkt", sagte Meyer dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Meyers bis Ende der Spielzeit 2021/22 laufender Vertrag wird nicht verlängert, die Sanierung der Oper soll frühestens im Jahr 2024 abgeschlossen sein. Sie habe Oberbürgermeisterin Henriette Reker "gefragt, was dagegen spräche", dass sie das Interim an der Ausweichspielstätte in Deutz zu Ende bringe, "das ich ja nun nach allgemeiner Einschätzung nicht so schlecht hingekriegt habe.
Die sehr fordernde Situation des Interims wird nun nochmals für alle in der Oper Engagierten ohne Not erschwert", beklagte Meyer. Die Intendantin äußerte sich auch kritisch über die erweiterten Mitsprachrechte für Generalmusikdirektor François-Xavier Roth. Dieser erhalte mehr Zuständigkeiten, was bedeute, dass die des künftigen Intendanten beschnitten würden. "Wer immer das Haus leiten wird, hat schwierige Aufgaben vor sich. Der oder die Neue muss - bei empfindlich beschnittenen Entscheidungsbefugnissen - das nicht unkomplizierte Interim weiterführen und gleichzeitig die Eröffnung am Offenbachplatz vorbereiten. Aber das ist nicht mehr mein Problem", so Meyer.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)