"Avantasia"-Musiker Sammet: Werde mich durch den ESC nicht verändern
Archivmeldung vom 23.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRockmusiker Tobias Sammet, bekannt als Sänger von Edguy und Gründer des Metal-Projekts "Avantasia", sieht seine Teilnahme am ESC-Vorentscheid an diesem Donnerstag ganz entspannt. "Drei Minuten spielen, Millionen Zuschauer erreichen, und wir präsentieren unsere neue Single - besser geht es nicht. Im Idealfall finden das viele Leute gut", sagte der 38-Jährige in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Auch seine Fans sähen die Sache gelassen: "Die wissen, dass wir da unser Ding machen und uns nicht verbiegen lassen. Ich habe schon 17 Platten veröffentlicht und zehn Welttouren gemacht. Da werde ich mich durch den ESC nicht verändern und auch nicht anpassen."
Aus dem Ausland erhalte er bereits viel Zustimmung, wie Sammet weiter sagte: "Die Engländer stehen der Sache sehr positiv gegenüber. Die sagen mir: Wenn du nach Schweden kommst, unterstützen wir dich. Natürlich haben wir als Rockmusiker bei dem Wettbewerb trotzdem einen Underdog-Status - aber das kenne ich." An den finnischen Monster-Rockern Lordi, die 2006 den Eurovision Song Contest gewannen, will sich Sammet nicht orientieren: "Lordi war etwas sehr Verrücktes. Viele Leute haben mit dem Voting für die Finnen zum Ausdruck gebracht, dass sie das Establishment der Popindustrie gerne mal unterwandern wollten, und haben ihr den Mittelfinger entgegengestreckt. Das fand ich lustig."
Den nationalen Vorentscheid könne er gewinnen, "indem wir authentisch das abliefern, was wir machen. Da haben wir ein Alleinstellungsmerkmal", behauptet Sammet. "Wir passen eigentlich gar nicht in die heutige Zeit: Wir sind zeitlos, ,old-school' und eher die Paradiesvögel. Ich glaube aber, dass diese handgemachte Musik sehr viele Fans hat, jedoch in den Medien eher missachtet wird." Die Konkurrenz, also die anderen neun Kandidaten, sind Sammet kein Begriff: "Ich kenne die anderen Künstler alle nicht. Ich habe keine Ahnung, was die musikalisch machen."
Überhaupt habe er nur ein Bild des ESC konkret vor Augen: "Ich habe tatsächlich den ESC geguckt, als Nicole gewonnen hat. Damals war ich noch ein kleiner Junge. Sonst habe ich in all den Jahren nur ab und zu mal reingeschaltet. Ich stehe dieser Sendung völlig neutral und unvoreingenommen gegenüber. Normalerweise berührt mich das nicht - jetzt tangiert es mich, weil ich selbst hinfahre."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)