Constantin Film fordert Staatshilfe für Kinos
Archivmeldung vom 02.06.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas Unternehmen Constantin Film fordert Staatshilfe für Kinos. "Wir brauchen staatliche Unterstützung für die Kinos und die Produktionswirtschaft. Das ist sehr wichtig, aber die Kultur kommt ja gerade als letztes dran, noch hinter dem Fußball und Biergärten", sagte Martin Moszkowicz, Vorstandsvorsitzender von Constantin Film, der "Süddeutschen Zeitung".
Die Medienbranche in Deutschland sei mit fünf Milliarden Euro Umsatz und 40.000 Mitarbeitern wirtschaftlich relevant. "Die Menschen brauchen Kultur", sagte Moszkowicz. Die Kinos in Deutschland würden zwar jetzt langsam wieder öffnen, aber leider in jedem Bundesland mit unterschiedlichen Vorschriften. Das sei nicht gerade hilfreich. Es gebe in Deutschland insgesamt 800.000 Sitzplätze in Kinos, man werde nur mit etwa 15 bis 20 Prozent Kapazität anfangen. Zudem würden im kommenden Jahr dann viele Filme starten: "2021 wird ein sehr, sehr volles Kinojahr werden", sagte Moszkowicz.
"In Deutschland hat es schon in den letzten Jahren zu viele Filmstarts in den Kinos gegeben, bis zu 800 im Jahr. Das ist ja nicht mehr zu übersehen", so Moszkowicz. Der Großteil habe gar nicht viele Besucher angezogen. "Das eine oder andere Projekt ist in Zukunft vielleicht besser bei einem Streamingdienst oder im Fernsehen aufgehoben", sagte der Unternehmenschef. Er glaube dabei nicht, dass Kino und Streamingangebote sich wirklich gegenseitig Konkurrenz machen. "Das Kinoerlebnis auf der großen Leinwand, mit perfektem Ton und mit anderen zusammen ohne Ablenkung in einem Saal ist wie eine emotionale Reise. Das bietet der Fernseher nicht", so Moszkowicz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur