"The Artist" und "Hugo Cabret" räumen bei Oscar-Verleihung ab
Archivmeldung vom 27.02.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei der 84. Oscar-Verleihung haben der französische Stummfilm "The Artist" und der US-Kinderfilm "Hugo Cabret" jeweils fünf der begehrten Trophäen gewonnen. "The Artist" wurde unter anderem als bester Film ausgezeichnet, Jean Dujardin gewann den Oscar als "Bester Hauptdarsteller", Michel Hazanavicius den Regie-Oscar. "Hugo Cabret" gewann unter anderem in der Kategorie "Bestes Szenenbild" und "Beste Kamera". Als beste Hauptdarstellerin gewann Meryl Streep bereits zum dritten Mal einen Oscar, diesmal für ihre Rolle in "Die Eiserne Lady".
Für die beiden deutschen Filme im Wettbewerb erfüllten sich die Oscar-Träume allerdings nicht. Die Dokumentation "Pina" von Wim Wenders ging leer aus, in der Kategorie "Beste Dokumentation" konnte sich statt dessen "Undefeated" durchsetzen. Pina war "die" deutsche Hoffnung bei der Oscar-Verleihung gewesen, neben der Nominierung in der Kategorie "Dokumentation" war der Film zwischenzeitlich auch in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" vorgeschlagen gewesen, aber schließlich nicht nominiert worden. Pina ist eine Tanzfilm-Dokumentation in 3D mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch, dessen Choreographin Pina Bausch er gewidmet ist.
Auch der Kurzfilm "Raju" hatte keinen Erfolg, statt dessen gewann "The Shore" in dieser Kategorie. Ein Oscar für "Raju" wäre ein Überraschungserfolg gewesen: Bei dem Kurzfilm handelt es sich um den Abschlussfilm dreier Studenten der Hamburg Media School. Er thematisiert den infolge gutgemeinter Adoptionen aus westlichen Ländern florierenden illegalen Kinderhandel in Indien. Bei den 38. Student Academy Awards ("Studentenoscar") 2011 wurde Raju in der Kategorie Ausländischer Film bereits mit der Bronzemedaille ausgezeichnet.
Der iranische Film "Nader und Simin - Eine Trennung" gewann dem Oscar als bester fremdsprachiger Film. Erzählt wird die Beziehung zweier iranischer Familien, eine aus dem gebildeten höheren Mittelstand, die andere aus der religiösen Unterschicht stammend. In Deutschland hatte der Film bei den 61. Internationalen Filmfestspielen bereits Anfang 2011 einen Goldenen Bären gewonnen.
Sandra Bullock sorgte bei der Preisvergabe für den besten fremdsprachigen Film für Lacher, als sie einige Sätze auf Deutsch sagte, um den internationalen Charakter der Oscar-Verleihung zu unterstreichen. Es handele sich allerdings um Chinesisch mit deutschem Akzent, witzelte sie.
Quelle: dts Nachrichtenagentur