Mehr als 100 Medien unterstützen ROG-Appell an Israel
Archivmeldung vom 14.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltweit haben mehr als 100 Medien den internationalen Aufruf von Reporter ohne Grenzen (ROG) für einen freien Zugang von Journalisten in den Gazastreifen unterschrieben. Zur Unterstützung des Appells an die israelische Regierung hat ROG am 9. Januar 2009 aufgerufen.
Seit November verwehren die israelischen Behörden ausländischen Medienmitarbeitern den Zugang in das palästinensische Gebiet. Israel hält Journalisten somit davon ab, unabhängige Berichte über das Ausmaß und die Auswirkungen des Krieges zu liefern.
Derzeit sorgen in erster Linie rund 300 Palästinenser für aktuelle Berichte aus dem Gazastreifen. Sie arbeiten unter extrem schwierigen und gefährlichen Bedingungen für verschiedene Nachrichtenmedien. ROG erklärt sich mit diesen Medienmitarbeitern solidarisch und verurteilt den Tod von vier Journalisten seit dem 27. Dezember 2008. Drei von ihnen starben während ihrer Arbeit.
Der Oberste Gerichtshof Israels hat in einer Entscheidung vom 31. Dezember, ausländischen Journalisten den Zugang zum Gazastreifen in Gruppen von zwölf Personen erlaubt. Die israelische Armee hat daraufhin einer kleinen Zahl von Korrespondenten den Zutritt gewährt: Für einige Stunden konnten die Nachrichtenagentur Reuters und die BCC unter Kontrolle der israelischen Armee die Aktivitäten von deren Soldaten verfolgen. Die übrigen Journalisten mussten allerdings in der israelischen Stadt Sderot an der Grenze zum Gazastreifen oder auf einem Hügel mit Blick auf Gaza warten.
Andere Journalisten versuchten sich erfolglos, auf dem Seeweg einen Zugang zum Gazastreifen zu verschaffen. Das von der Organisation "Freies Gaza" gecharterte Schiff "Dignity" mit Medienmitarbeitern und medizinischem Personal wurde zweimal von der israelischen Marine zurückgewiesen, als es versuchte, sich der Küste zu nähern.
ROG setzt seine Kampagne für einen sofortigen Zugang von Journalisten zum Gazastreifen fort und ruft weitere Medien zur Unterzeichnung des Appells auf. In Deutschland haben sich bisher rund 15 Medien der Forderung angeschlossen, darunter ARD, Der Spiegel, Die Tageszeitung, Die Welt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, FOCUS, GEO, N24, n-tv, Stern, Süddeutsche Zeitung, ZDF.
Quelle: ROG