Topmodel, Unternehmerin und Moderation Lena Gercke spricht erstmalig über ihr Geld und verrät, warum Lebensgefährte Dustin Schöne und sie getrennte Konten haben
Archivmeldung vom 17.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLena Gercke ist die neue Coverfrau des Frauenfinanzmagazins finanzielle. Sie möchte die "Über-Geld-Spricht-Man-nicht"-Mentalität aufbrechen. Im Interview mit finanzielle geht sie darum mit gutem Beispiel voran. Mit den finanzielle-Chefredakteurinnen Daniela Meyer und Astrid Zehbe spricht sie in der neuen Ausgabe des finanzielle-Printmagazin (ab 16.02.2022 am Kiosk und im Online-Shop erhältlich) exklusiv und erstmalig offen über ihr Geld, ihr Business und ihre Investments.
"Mein erstes Investment war ein Reinfall. Daraus habe ich gelernt", gesteht Lena Gercke im Interview mit finanzielle und verrät auch, was für ein Fehlkauf das war. Sie erklärt, warum sich in ihrer Beziehung mit Dustin Schöne jeder um seine eigenen Finanzen kümmert und gibt zu, dass sie den Umgang mit Geld erst lernen musste. "Wir hatten früher nie viel Geld", berichtet sie aus ihrer Kindheit. "Ich hatte immer das Gefühl, dass alle, die viel davon hatten, irgendetwas wissen, das ich nicht weiß und vielleicht auch gar nicht wissen sollte. Das hatte so etwas Verschworenes."
Die ersten Jahre ihrer Karriere als Topmodel bunkerte sie ihr Geld darum auch einfach auf dem Girokonto. "Ich hatte immer Angst, mein Geld wieder zu verlieren", gibt sie zu. Heute ist Lena Gercke nicht nur Topmodel, sondern auch erfolgreiche Unternehmerin. Ihr Geld investiert sie heute in Immobilien und verrät im finanzielle-Interview, wie sie das macht und was ihre erste Immobilie gekostet hat.
2017 brachte Lena Gercke in Kooperation mit dem Online-Shop About You ihr eigenes Label LeGer auf den Markt und gründete ihre Marke 2020 als eigenes Start-up aus. Rund zehn Millionen Euro ist LeGer laut "Forbes" aktuell bereits wert.
Ein Auszug aus dem Interview:
Du hattest schon in jungen Jahren ein recht hohes Einkommen. Wie hast du den Umgang mit Geld gelernt?
"Ich hatte eine sehr konservative Geld-Erziehung. Ich bin mit meiner älteren Schwester bei meiner Mutter aufgewachsen. Sie war Lehrerin. Viel Geld war nie übrig. Börseninvestments oder ähnliches wären für sie undenkbar gewesen. Mein Vater war das Gegenteil. Er hat sich viel mit Aktien, aber auch Immobilien beschäftigt und mir viel darüber beigebracht. Für mein Gefühl hat er aber immer viel zu riskant investiert. So habe ich einen ganz guten Mittelweg finden können, was meine eigene Geldanlage angeht."
Und wie sieht die aus?
"Mein erstes Investment war ein echter Reinfall. Ein Kumpel hat mich vor ein paar Jahren überredet, in Schiffsfonds zu investieren, also mich finanziell über einen Fonds an dem Bau von Containerschiffen zu beteiligen. Dann kam die Finanzkrise und das Geld war weitestgehend futsch. Ich hatte damals vom Investieren null Ahnung, habe aber aus der Erfahrung gelernt."
Du hast mittlerweile mehrere Immobilien. Was magst du an dieser Anlageklasse?
"Meine Immobilien geben mir ein Gefühl von Sicherheit. Ich würde zum Beispiel nie Kryptos kaufen, weil ich das Konzept nicht verstehe und sie für mich keinen reellen Wert darstellen. Eine Immobilie hingegen kann ich sehen und anfassen, ihr Wert existiert tatsächlich. Wenn morgen alles andere zusammenbricht, habe ich immer noch meine Immobilien. Im schlimmsten Fall könnte ich mit meiner Familie selbst in eine meiner Wohnungen ziehen und hätte ein Dach über dem Kopf. Zudem machen mir Immobilien einfach Spaß."
Offen über Geld zu reden, fällt vielen sehr schwer. Warum ist das so?
"Das stimmt. Geld und besonders wirtschaftlicher Reichtum sind Themen, über die man in Deutschland noch immer nicht gut sprechen kann. Da sind viele Gefühle wie Scham oder auch Neid im Spiel. Es ist schon eine Überwindung, offen über Geld und Besitz zu sprechen. Man möchte ja niemandem zu nahetreten. Aber ich mag den Trend, dass es auch hierzulande immer normaler wird, über diese Themen zu reden."
Warum empfindest du das als gute Entwicklung?
"Es ist wichtig, andere teilhaben zu lassen. Wir hatten früher nie viel Geld. Ich hatte immer das Gefühl, dass alle, die viel davon hatten, irgendetwas wissen, das ich nicht weiß und vielleicht auch gar nicht wissen soll. Das hatte so etwas Verschworenes. Ich finde es schön, dass diese Über- Geld-spricht-man-nicht-Mentalität langsam verschwindet. Gerade für uns Frauen ist es toll, wenn wir unsere Erfahrungswerte teilen können. Je mehr von uns offen über Geld, Gründen und Investieren sprechen, umso mehr Frauen können davon profitieren, lernen und sich auch selbst finanziell unabhängig machen."
Was genau bedeutet für dich Geld?
"In erster Linie Sicherheit. Die ersten Jahre habe ich mein Geld einfach auf dem Girokonto gebunkert. Ich war sehr vorsichtig, weil ich für mein Geld hart gearbeitet habe und Angst hatte, es wieder zu verlieren. Gleichzeitig brauche ich nicht viel. Ich habe nie Geld rausgehauen und kaufe mir bis heute kaum Luxusgüter und Statussymbole. Nur fürs Reisen gebe ich gerne Geld aus. Meine Urlaube - allein, aber vor allem mit meiner Familie - sind die besten Investitionen meines Lebens."
Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)