Jeanette Biedermann: Glamour bedeutet mir gar nichts
Archivmeldung vom 14.03.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchauspielerin und Popsängerin Jeanette Biedermann genießt ihr normales und geregeltes Leben: "Ich hatte und habe kein Glamourleben. Das war und ist alles harte Arbeit. Man sitzt da nicht und trinkt jeden Abend Champagner und lässt es krachen. Glamour, Bling-Bling - das ist doch Schall und Rauch und bedeutet mir gar nichts", sagte die 35-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
An ihre Zeiten als Teenie-Star denke sie nicht nur mit Freude zurück: "Ich war im Stern-Center in Potsdam, um etwas einzukaufen. Dort wurde ich von einer Gruppe junger Menschen durch das gesamte Einkaufscenter verfolgt, immer wieder wurde mein Name herausgeschrien. Das war beängstigend für mich. Da habe ich mich erst einmal ins Auto gesetzt und habe geheult, weil ich damit überhaupt nicht zurechtkam."
In Sachen Familienplanung verspüren sie und ihr Ehemann Jörg Weißelberg keine Eile. Als Namen für ihre späteren Kinder könne sie sich nach wie vor sehr gut Lilia-Jean und Luc vorstellen: "Die beiden sind noch im Joghurt. Es ist sicherlich nicht mehr weit weg. Irgendwann wird man den Dingen freien Lauf lassen. Ich sehe auch immer wieder bei Freunden oder Kollegen, dass Kinder und Karriere zusammenpassen. Die Kinder sind meistens dabei. Es ist alles möglich, vor allen Dingen, wenn die Partner sich das teilen. Meine Eltern haben mich als kleines Kind auch überall mit hingenommen."
Apropos Eltern: Mit ihrer Mutter und ihrem Vater habe sie 1989 zu den DDR-Bürgern gezählt, die über die Prager Botschaft die Ausreise in die Bundesrepublik erzwungen hätten, berichtete Biedermann. Auch wenn sie damals erst neun Jahre alt gewesen sei, seien ihr die Bilder noch sehr präsent: "Ich habe mit meiner Mutter drei Tage auf einer Treppenstufe gelebt. Mein Vater hat draußen in der Kälte gestanden. Das hat mir ganz viel gegeben für mein Leben." Und weiter: "Das größte Erlebnis war doch die Tatsache, dass es eine friedliche Revolution war. Es ist wirklich so, dass sich am Ende Menschen auf Menschen verlassen konnten. Wir sind mit dem Zug durch den Eisernen Vorhang gefahren. Als wir im Westen ankamen, standen dort Hunderte Menschen mit Lebensmitteln und Geschenken. Wildfremde Menschen sind zu uns gekommen, um uns anzubieten, in ihren Häusern zu schlafen, bis alles geregelt ist."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)