Neue 3D-Technik soll Kinos attraktiver machen
Archivmeldung vom 24.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGegen den Trend des heimischen DVD-Konsums setzen Kinobetreiber jetzt neu entwickelte 3D-Technik: Die Faszination des räumlichen Sehens soll mehr Besucher in die Kinosäle locken und vor Raubkopien schützen, berichtet das Technologiemagazin Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 12/2006.
Moderne Kinos arbeiten statt mit dicken Filmrollen zunehmend mit
Servern, komprimierten Filmdateien und Digitalprojektoren. Mit dieser
Ausrüstung ist nur noch wenig Zusatzaufwand nötig, um den Zuschauer
auch mit dreidimensionalen Bildern fesseln zu können. Neueste
3D-Technik kommt in den USA schon in 160 Kinos zum Einsatz, in
Deutschland bislang nur in einigen wenigen, wie zum Beispiel im
Cinecittà in Nürnberg oder im Münchener Cinema; doch weitere Kinos
zeigen Interesse.
Die Vorreiter der neuen 3D-Welle setzen auf zwei unterschiedliche
Techniken. NuVision Technologies nutzt bestehende Leinwände. Für die
3D-Effekte sorgen sogenannte Shutterbrillen. Allerdings kosten diese
Brillen 35 Dollar pro Stück und müssen nach 400 bis 500 Einsätzen
ausgetauscht werden.
Für das Verfahren des US-Unternehmens Real D hingegen benötigt der
Zuschauer nur eine relativ günstige Brille, bei der ein Filter vor
dem Projektor die Einzelbilder polarisiert - die Lichtwellen werden
für das linke Auge linksdrehend, für das rechte rechtsdrehend
ausgerichtet. Damit diese Ausrichtung erhalten bleibt, ist jedoch
eine gegenüber normalen Leinwänden doppelt so teure Silberleinwand
nötig.
Ein weiteres Verfahren mit einfachen Brillen und gewöhnlichen
Leinwänden erarbeitet derzeit der amerikanische Kinoausrüster Dolby
Laboratories mit dem Ulmer Unternehmen Infitec. Das System soll ab
dem nächsten Jahr zum Einsatz kommen.
Nicht nur bei der Abspieltechnik geht es voran, sondern auch bei den Inhalten: "Titanic"-Regisseur James Cameron etwa will nur noch in 3D drehen. Dazu kommen aufgearbeitete alte Filme. Passend zu Halloween brachte zum Beispiel Buena Vista Ende Oktober die Puppen-Komödie "The Nightmare Before Christmas" von Tim Burton in 3D wieder in den Verleih. Auch der technikaffine Regisseur George Lucas will seine "Star Wars"-Reihe in 3D umrechnen lassen, wie der 3D-Dienstleister In-Three auf Nachfrage von Technology Review bestätigte.
Quelle: Pressemitteilung Technology Review