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Journalist Günter Wallraff hofft auf Friedensnobelpreis für Assange und Nawalny

Archivmeldung vom 18.11.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Günter Wallraff (2018)
Günter Wallraff (2018)

Foto: © Superbass / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Investigativjournalist Günter Wallraff hofft, dass der nächste Friedensnobelpreis an Wikileaks-Gründer Julian Assange und den russischen Oppositionellen Alexei Nawalny verliehen werden könnte. In einem Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" anlässlich der Verleihung des Hermann-Kesten-Preises an ihn sagte der 79-Jährige: "Mein Vorschlag wäre, Assange und Nawalny gemeinsam den Friedensnobelpreis zu verleihen. Das wäre ein wichtiges politisches Signal."

Assange, Gründer von Wikileaks, und Nawalny, dem wohl einflussreichsten russischen Regimekritiker, den Preis zu verleihen, hätte "politische Wirkmächtigkeit und Wucht". Assange wie Nawalny müssten "in der Folge allein nach rechtsstaatlichen Kriterien beurteilt werden. Was natürlich hieße: Beide kämen frei und könnten ihre wichtige Arbeit wieder aufnehmen".

Julian Assange sitzt seit April 2019 wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen in britischer Haft. Die USA haben seine Auslieferung beantragt, die bislang abgelehnt wurde. In den Vereinigten Staaten würde Assange unter anderem wegen der mutmaßlichen Offenlegung und Gefährdung von Geheimdienstquellen angeklagt. Ihm drohten 175 Jahre Haft. Der UN-Sonderbeauftragte für Folter, Nils Melzer, habe die "Kriminalisierung Assanges als Propagandalüge entlarvt", sagte Wallraff der Zeitung. Julian Assange habe mit Wikileaks "schwerste Kriegsverbrechen der USA aufgedeckt". Es bereite ihm "große Sorgen, dass seine Ächtung von vielen inzwischen fast stillschweigend hingenommen wird".

In Haft sitzt auch der russische Oppositionelle Alexei Nawalny. Er war nach einem Giftanschlag auf ihn und einer Behandlung in Berlin im Januar 2021 freiwillig nach Moskau gereist und bei der Einreise festgenommen worden. "Assange und Nawalny haben einflussreiche Organisationen gegründet, die den Machthabern gefährlich werden können. Beide stehen für Zivilcourage und für das unbedingte Eintreten für Menschenrechte und Demokratie", so Wallraff. Er halte Assange und Nawalny für "die wichtigsten politischen Oppositionellen überhaupt- zentrale Pole in ihrem jeweiligen System, an denen sich zeigt, wie autokratische Regime, aber auch Demokratien wie die USA zurückschlagen, wenn unangenehme Wahrheiten ans Licht kommen. Mit Desinfornationskampagnen, Inhaftierung, Bedrohung, Folter, diplomatischen Drohgebärden."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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