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Musikindustrie: Internet ist Hoffnungsträger

Archivmeldung vom 29.03.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Internet wird immer stärker zum Hoffnungsträger für die Musikindustrie. So stiegen die Downloadumsätze 2006 um 40 Prozent auf 42 Mio. Euro. Und auch der Verkauf von CDs über das Internet wird immer wichtiger.

Mit 17,9 Prozent (2005: 16,8%) Umsatzanteil ist das Web zweitwichtigster Vertriebskanal hinter den Elektrofachmärkten mit 30 Prozent (2005: 30,8%). Weil der Downloadmarkt den Umsatzrückgang bei den klassischen Tonträgern noch nicht kompensieren kann, ging der Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,4 Prozent auf 1,706 Milliarden Euro zurück. Hauptumsatzträger mit 85 Prozent Umsatzanteil bleibt die CD (Album + Single), gefolgt von Musikvideos mit neun Prozent. Download und Mobile erreichen zusammen fünf Prozent. "Trotz unserer Erfolge bei der Eindämmung der Internet-Piraterie blockieren die hohe Zahl illegaler Downloads und der weiter wachsende Anteil von Privatkopien nach wie vor den Turnaround", sagte Peter Zombik, Geschäftsführer der deutschen Phonoverbände am Donnerstag in Berlin.

Positive Entwicklungen gab es in Teilsegmenten, wie dem Klassikmarkt. Gegen den Trend stieg der Absatz von Bild- und Tonträgern mit klassischer Musik 2006 um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ebenfalls positiv ist der wachsende Anteil deutscher Musik in den Charts. So stieg 2006 der Chartanteil von Alben aus deutscher Musikproduktion im Vergleich zum Vorjahr von 35,3 auf 38,1 Prozent. Im Jahr 2000 hatte er noch bei 19,5 Prozent gelegen. Noch besser sieht es bei den Singlecharts aus, wo Produktionen aus Deutschland mit einem Anteil von 53,2 Prozent erneut die internationale Konkurrenz ausstechen.

Insgesamt wurden 2006 rund 186 Millionen physische Tonträger (CDs, DVDs, LPs, MCs) verkauft. Das sind 2,7 Millionen weniger als im Vorjahr. Während das CD-Album von 147,6 Mio. Stück in 2005 auf 149,5 Mio. Stück sogar leicht zulegen konnte und auch der Verkauf von DVD-Videos um 10,1 Prozent auf 14,2 Mio. stieg, ist der Rückgang vor allem auf Verluste bei CD-Singles sowie den analogen Formaten LP, MC und VHS zurückzuführen. So wurden 2006 mit 15,9 Mio. CD-Singles elf Prozent weniger als im Vorjahr verkauft. Dafür stiegen die Absätze im nichtphysischen Bereich. Mit 25,2 Mio. wurden 28 Prozent mehr Einzeltitel und mit 1,9 Mio. Alben 36 Prozent mehr Alben aus dem Internet heruntergeladen.

Auch wenn die Zahl der illegalen Musikdownloads wegen der konsequenten Bekämpfung der Internet-Piraterie von 412 Mio. in 2005 auf 384 Mio. im Jahr 2006 rückläufig ist, kommen auf einen legalen immer noch rund 14 illegale Downloads. Unverändert wächst auch die Zahl privater Vervielfältigung. Jeder zweite Deutsche ab zehn Jahren brennt CDs oder DVDs. Seit der ersten Erhebung 1999 hat sich die Zahl der Personen, die CDs oder DVDs brennen, damit von 7,9 Millionen auf 31,4 Millionen nahezu vervierfacht. Beliebtester Inhalt ist dabei mit Abstand Musik, der von 70 Prozent aller Personen gebrannt wird. Die Zahl der CD-Kopien mit Musik lag mit 486 Mio. rund zehn Prozent höher als im Vorjahr. Das Verhältnis von verkauften zu kopierten CDs verschlechtert sich damit weiter und liegt bei über 1:3. Dabei sind private Musik-Kopien auf MP3-Playern, USB-Sticks, Mobiltelefonen oder Festplatten noch nicht berücksichtigt.

Quelle: Pressemitteilung Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft

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