BVDA: Lokaljournalismus darf nicht eingeschränkt werden
Archivmeldung vom 18.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter appelliert an Bundes- und Landesregierungen, dass die zum Schutz vor einer Ausbreitung des Corona-Virus notwendigen Maßnahmen nicht zu einer Einschränkung der Berichterstattung durch die lokalen Medien führen dürfen.
#Coronahilfe gehört zu den wenigen Lichtblicken in einer Krise, die unsere ganze Gesellschaft derzeit in Atem hält. Unter diesem Hashtag bieten Menschen in den Sozialen Medien anderen Menschen ihre Hilfe im Alltag an. "Die wachsende Solidarität im Lokalen ist großartig, sie hat nur einen Haken", unterstreicht Dr. Jörg Eggers, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter (BVDA). Viele Menschen, die besonders auf die Hilfsangebote angewiesen seien, hätten häufig keinen Internetzugang.
"Deswegen brauchen wir lokale Medien, die die Menschen vor Ort wirklich erreichen, in der Corona-Krise mehr denn je", betont Eggers. Er appelliert an Bundes- und Landesregierungen, dass die zum Schutz vor einer Ausbreitung des Corona-Virus notwendigen Maßnahmen nicht zu einer Einschränkung der Berichterstattung durch die lokalen Medien führen dürfen. "Kostenlose Wochenzeitungen gehören zur kritischen Infrastruktur und sind deswegen besonders schützenswert", so Eggers.
Mit ihren verlässlichen Informationen seien die gedruckten und digitalen Angebote der Wochenzeitungen ein wichtiger Stützpfeiler gegen Falschinformationen und Panikmache. Auch die zuständigen Behörden seien auf die Berichterstattung angewiesen, um die notwendigen Informationen flächendeckend zu transportieren. "Viele Verlage bieten den Behörden seit Wochen kostenfrei Anzeigenraum. Die Anzeigenblätter sind längst zum unentbehrlichen Sprachrohr in der Krise geworden", betont der Verbandschef.
BVDA fordert staatliche Unterstützung
Gleichzeitig bringt die allgemeine Sorge um den Ausbruch des Coronavirus die gesamte Branche zunehmend in Bedrängnis: "Kostenlose Wochenzeitungen sind ausschließlich werbefinanziert und der Werbemarkt bricht im Moment förmlich in sich zusammen", so Eggers. Stornierungen im Minutentakt, Ausfall von Werbeaufträgen, offene Rechnungen - das ist der Alltag in den Verlagen. Der BVDA fordert deshalb dringend schnelle und unbürokratische Unterstützung.
Quelle: Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter e.V. (BVDA) (ots)