ZDFkultur erkundet "Das Geheimnis der Bilder" in den Kunstsammlungen Chemnitz
Archivmeldung vom 09.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDas interaktive Online-Modul "Geheimnis der Bilder" lädt Kunstneugierige dazu ein, bedeutende Gemälde aus Museen in ganz Deutschland zu entdecken: Beim Klick auf bestimmte Bildpunkte erhalten sie Hintergrundinformationen über Werk und Künstler, über verschlüsselte Botschaften und kunsthistorische oder gesellschaftliche Zusammenhänge.
Die Inhalte werden in Kooperation mit Kuratoren aus den jeweiligen Ausstellungshäusern entwickelt, und mit jeder neuen Ausgabe von "Das Geheimnis der Bilder" erweitert sich das Spektrum. Die Kunstsammlungen Chemnitz können mit einer Vielzahl kunsthistorischer Schätze aufwarten, so zum Beispiel mit bedeutenden Bildern aus der Romantik. ZDFkultur taucht unter anderem in zwei besonders stimmungsvolle Gemälde ein: in das um 1822 entstandene Bild "Blick auf Dresden bei Sonnenuntergang" von Carl Gustav Carus und in Caspar David Friedrichs Werk "Segelschiff" aus dem Jahr 1815.
Der 1789 in Leipzig geborene Carl Gustav Carus war ab 1814 als Arzt in Dresden tätig. Seine Darstellung eines Sonnenuntergangs über der Stadt ist wahrhaft romantisch, zeugt aber auch von einem naturwissenschaftlich geprägten Interesse an Wetterphänomenen. ZDFkultur wandert auf dem von Carus gemalten Pfad durchs Bild und erkundet, wie Romantik und Realismus zusammengehen. Caspar David Friedrich (1774-1840), ein enger Freund von Carus, wandte sich in seiner Malerei immer wieder dem Motiv Schiff zu und verlieh ihm eine starke psychologische Aufladung. Woher rührte diese Affinität zu Schiffen, und was symbolisierten sie für Friedrich? Auch diesen Fragen geht die neue Folge von "Geheimnis der Bilder" nach.
Ein weiterer Publikumsmagnet in den Kunstsammlungen Chemnitz ist das beeindruckende Konvolut expressionistischer Werke. Dass hier unter anderem Bilder von Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Erich Heckel zu entdecken sind, kommt nicht von ungefähr: Die Lebenswege der drei Künstler sind eng mit Chemnitz verbunden, alle drei besuchten dasselbe Gymnasium. 1905 gründeten sie in Dresden die Künstlergruppe "Die Brücke". Ins selbe Jahr datiert das Bild "Flusslandschaft mit Brücke und Zug" von Erich Heckel (1883-1970), das ZDFkultur genau unter die Lupe nimmt.
Das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus zählt zu den wichtigsten Ideenschmieden der Moderne. Wie ist zu erklären, dass die erste Arbeit, die der deutsch-amerikanische Künstler Lyonel Feininger (1871-1956) für das Bauhaus ausführte - jener Holzschnitt, der das Programm der Schule zierte - ausgerechnet eine Kathedrale darstellt? Auch diesem Rätsel geht ZDFkultur gemeinsam mit den Kunstsammlungen Chemnitz auf den Grund.
Als wahre Fundgrube der verschlüsselten Anspielungen erweist sich ein Gemälde, das im frühen 16. Jahrhundert für die Dorfkirche in Chemnitz-Einsiedel entstand und bislang nicht eindeutig zugeschrieben werden konnte: "Christus und die zwölf Apostel". Dass kunsthistorische Forschung oft einer detektivischen Spurensuche gleicht, können Interessierte anhand dieses Bildes sowie weiterer Exponate interaktiv erfahren, und das auf höchst abwechslungsreiche Weise. Denn die Kunstsammlungen Chemnitz beherbergen in ihren vier Häusern - den Kunstsammlungen am Theaterplatz, dem Museum Gunzenhauser, dem Schlossbergmuseum und dem Henry van de Velde Museum - ein breit gefächertes Spektrum künstlerischer Positionen.
Das "Geheimnis der Bilder" ist eines der digitalen Formate, mit denen das ZDF das Verständnis für Kunst und Kultur fördert und selbst als Kulturproduzent tätig wird. Eingebettet in die ZDFmediathek bündelt ZDFkultur Inhalte aus unterschiedlichen Bereichen wie Kunst, Literatur, Musik, Reisen und Design.
Quelle: ZDF (ots)