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Für Schauspielerin Neda Rahmanian war erster Kindergartentag in Deutschland ein Schock

Archivmeldung vom 03.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die deutsch-iranische Schauspielerin Neda Rahmanian hat sich schon als kleines Mädchen unsterblich verliebt: "Ich war einfach nur unendlich in Elvis verknallt", sagte die 37-Jährige in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Ich war sechs, er war leider schon tot. Dennoch war er der einzige Star, der es über mein Bett geschafft hat."

Mit vier Jahren war Rahmanian aus dem Iran nach Deutschland gekommen. Für sie sei es ein "geschmeidiger Einstieg" in die neue Kultur gewesen, abgesehen von einem Moment: "Nur der erste Kindergartentag war für mich ein Schock, weil ich festgestellt habe, dass niemand meine Sprache spricht. Glücklicherweise habe ich die deutsche Sprache sehr schnell und spielerisch gelernt." Für ihre Eltern und Geschwister, die wesentlich älter sind, sei das aufwendiger gewesen.

Während eines Urlaubs in Deutschland hatte Rahmanians Familie entschieden, nicht in den Iran zurückzukehren. "Somit ist es der längste Urlaub meines Lebens geworden. Wir mussten damals nicht flüchten, wie die Menschen heute, die einen unglaublichen Höllenweg hinter sich haben", sagte die Schauspielerin. Die aktuelle Flüchtlingssituation beschäftige sie deshalb sehr: "Es macht mich traurig zu sehen, dass es an vielen Plätzen der Welt so wenig lebenswert ist", sagte sie. "Und ich glaube, dass auch wir für die Fluchtgründe dieser Menschen mit verantwortlich sind."

Für die Perser sei sie heute mehr Deutsche und für die Deutschen mehr Perserin, sagte Rahmanian weiter. "Im Herzen fühle ich eine iranisch-deutsche Mischung. Ich empfinde eine große Bereicherung in zwei Kulturen aufgewachsen zu sein", sagte die Schauspielerin, die am 15. September als Hauptfigur Branka Maric im neuen Kroatien-Krimi der ARD zu sehen sein wird.

Ihre neue Figur bewegt sich in Split in einer Männerdomäne. Eine Arbeitssituation, die Rahmanian auch aus der Schauspielerei kennt. "Bis heute haben wir keine vollständige Gleichberechtigung. Aber wir sind auf einem guten Weg, die Kommissarinnen sind nur ein Beispiel dafür."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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