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Online - Wer wird Leitmedium?

Archivmeldung vom 09.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Jahre nach der ersten Internet-Euphorie und dem Zusammenbruch der Dotcom-Blase investieren deutsche Zeitungsverlage wieder verstärkt in das Online-Geschäft. Hans-Jürgen Jakobs, seit einem halben Jahr amtierender Chefredakteur von sueddeutsche.de, berichtete am Dienstag auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig von der Aufbruchstimmung seiner Redaktion dank der Online-Offensive.

Die Zahl der Redakteursstellen wurde von 10 auf 25 erhöht - und die Seiten des Internetangebots wurden fortan doppelt so oft aufgerufen. Mittlerweile rund vier Millionen Mal pro Tag.

Zahlen, über die der Chefredakteur von Spiegel Online, Matthias Müller von Blumencron, vermutlich nur lächeln kann. Seine Statistik: 60 Millionen Besucher pro Monat bei 300 Millionen Seitenabrufen. Zu verdanken sei dies "dem frühen Bekenntnis der Verleger" und einem heute aus 60 Journalisten bestehenden Team. Ein Vergleich: Die Leipziger Volkszeitung bestreitet ihr regional ausgerichtetes Angebot mit 12 Mitarbeitern und versteht es als "Komplementärprodukt zur Printausgabe", wie der Leiter Online-Dienste der Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft, Holger Herzberg, formulierte.

Gemeinsam mit tagesschau.de-Redaktionsleiter Jörg Sadrozinski sind sie sich einig: Online müssen die gleichen journalistischen Qualitätskriterien gelten wie bei der Stammmarke. Auch die Trennung von Werbung und redaktionellen Inhalt dürfe nicht aufgeweicht werden. "Der Auftritt ist noch nicht so ausgebaut, wie es möglich und nötig wäre", sagte Sadrozinski. Denkbar wären hochauflösende Videosequenzen. Derzeit investiert die ARD 0,75 Prozent der Gebührengelder (insgesamt rund 7 Milliarden Euro pro Jahr) in den Onlineauftritt.

Quelle: Pressemitteilung Medientreffpunkt Mitteldeutschland

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