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Mehreinnahmen aus Rundfunkbeitrag sorgen für Verteilungskämpfe

Archivmeldung vom 09.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Die prognostizierten Mehreinnahmen der öffentlichen-rechtlichen Sender durch den neuen Rundfunkbeitrag sorgen für erste Verteilungskämpfe. Die Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU) und Malu Dreyer (SPD) haben eine Senkung des Beitrags von 50 Cent bis einem Euro pro Monat vorgeschlagen, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Dagegen verlangten nun die Vertreter der selbständigen TV-Produzenten, das Geld lieber "in das Programm zu investieren". So könne die "konkret drohende Verarmung des audiovisuellen Schaffens in Deutschland" verhindert werden, heißt es in einer Erklärung der Produzentenallianz, des Lobbyverbandes der Branche. "In der Konkurrenz um die Aufmerksamkeit und die Begeisterung des Publikums" könnten deutsche Produzenten "gegen die in den letzten Jahren hochgelobten amerikanischen, englischen oder auch dänischen Serien kaum noch bestehen."

Während diese Produktionen "mit realistischen Budgets" ausgestattet seien, würden in Deutschland selbst beim "Tatort" die Preise fallen. "Schauspieler, Kreative und andere Filmschaffende" lebten am Rand prekärer finanzieller Verhältnissen. Man solle die Mehreinnahmen als Chance verstehen, die Qualität des Programms bei ARD und ZDF zu steigern und "an frühere Qualitätsstandards der Produktionen anzuknüpfen."

BR-Intendant will mit Mehreinnahmen aus Rundfunkbeitrag Firmen entlasten

Der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, plädiert dafür, angesichts der Mehreinnahmen durch den Rundfunkbeitrag diejenigen Beitragszahler zu entlasten, die "überproportionale Kostensteigerungen zu verzeichnen haben".

Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus" nannte Wilhelm, "etwa Firmen mit vielen Filialen oder einem großen Fuhrpark". Eine solche "würde wahrscheinlich weithin akzeptiert". Letztlich entschieden darüber aber "nicht die Intendanten, sondern der Gesetzgeber". Zur Zukunft der öffentlich-rechtlichen Anstalten sagte Wilhelm: "Wir werden kleiner werden in den nächsten Jahren".

Zugleich forderte er eine engere Zusammenarbeit der ARD-Anstalten "und ebenso zwischen ARD und ZDF". Die Frage, ob Deutschland auf ein Vollprogramm, Das Erste oder das ZDF, verzichten könne, verneinte Wilhelm indirekt. Deutschland brauche eine leistungsfähige Medienlandschaft. "So wie Tageszeitungen und Magazine eine unterschiedliche Perspektive haben, bereiten zum Beispiel auch "Tagesschau" und "heute" Themen nicht in gleicher Weise auf", so Wilhelm.

Der "kritische Vergleich unterschiedlicher Qualitätsmedien sei wichtig für die Meinungsbildung". Auf die Frage nach einer möglichen zweiten Amtszeit sagte Wilhelm, er habe mit dem radikalen Umbau des Bayerischen Rundfunks "ein lang laufendes Projekt begonnen, mit dem Vorsatz, es auch selber voranzutreiben". Wilhelm: "Nach fünf Jahren zu gehen lässt sich damit nicht vereinbaren." Darüber entscheiden müsse "selbstverständlich der Rundfunkrat"

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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