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Michael Michalsky sagt: "Wären wir alle stylischer, wäre die Welt besser" und warum das Wort Heimat abstoßend für ihn ist

Archivmeldung vom 02.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
EMOTION Verlag GmbH, Titelbild zu Ausgabe 06/2018, EVT: 02.05.2018, Titelthema: "Klar bist du schön!". Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Kathrin Makowski"
EMOTION Verlag GmbH, Titelbild zu Ausgabe 06/2018, EVT: 02.05.2018, Titelthema: "Klar bist du schön!". Bild: "obs/EMOTION Verlag GmbH/Kathrin Makowski"

"Style ist nicht nur Mode", ist Michael Michalsky überzeugt. Es geht ihm um eine Haltung zum Leben. "Für echten Style brauchst du Offenheit, Toleranz, Herzenswärme und Neugier", sagt der Designer, "ein Nazi oder Rechtsnationaler hat nie Style! Egal, was der anzieht." Weltoffenheit ist ein wichtiger Wert für den 51-Jährigen, der im 900-Einwohner-Nest Meddewade in Schleswig-Holstein aufgewachsen ist.

"Es ist doch reiner Zufall, wo wir zur Welt kommen", plädiert er für Toleranz im EMOTION-Interview mit Bärbel Schäfer (Ausgabe 6/18 ab morgen im Handel, www.emotion.de). "Ein Satz wie: 'Ich bin stolz auf meine Heimat' würde mir nie über die Lippen kommen", sagt er, "ich kann doch nur stolz auf meine eigenen Lebensleistungen sein." Er spreche lieber von Zuhause, denn das Wort Heimat geistere in den Köpfen vieler noch mit einer Definition herum, die er zutiefst ablehne, deshalb sagt er: "Das Wort Heimat ist für mich abstoßend."

Als schwuler Jugendlicher hat er früh gelernt, wie wichtig es ist, "mich nicht davon abhängig zu machen, was andere Leute von mir denken. Wer das macht, tritt auf der Stelle und entwickelt sich nicht." Auch als Juror bei GNTM versucht Michalsky die jungen Frauen in seinem Team zu innerer Unabhängigkeit zu ermutigen. Für ihn gehört dazu auch der Mut zu scheitern: "Es spornt mich noch stärker an, mein Ziel doch erreichen zu wollen." Nach Niederlagen lecke er sich zwei Tage die Wunden, um dann zu sagen: Jetzt erst recht! "Oft bin ich beim zweiten Anlauf viel besser."

Die Liebe zur Mode hat seine Mutter in ihm geweckt. Obwohl sie bis heute keine Trends mitmache, sei sie immer überraschend angezogen und habe ihn stark geprägt. Seine "Lebensader zur Welt" war zu Schulzeiten der Bibliotheksbus, wo er Mode- und Kunstbücher bestellte. Und sein erster Runway: der Schulhof. "Morgens wollten alle erwartungsvoll sehen, was ich wieder trug". Genugtuung hat ihm bereitet, dass die Leute, die erst am meisten gelästert hätten, ein Jahr später dieselben Schuhe oder Jeans getragen hätten. Um einen eigenen Style zu finden, sei Neugier entscheidend: "Nur wer offen ist, hat Raum in sich für das Unvorhersehbare."

Quelle: EMOTION Verlag GmbH (ots)

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