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WDR-Studie: Junge Menschen sind über Finanzthemen gut informiert

Archivmeldung vom 11.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Chris Beck  / pixelio.de
Bild: Chris Beck / pixelio.de

Ungeachtet der weltweiten Finanzkrise und der Debatte um die Seriosität von Anlageberatern vertrauen viele junge Menschen in Geld- und Finanzfragen überdurchschnittlich oft Banken und Finanzberatern. Darin unterscheiden sich die Jungen erheblich von der Gesamtbevölkerung, die Geldinstituten und Beratern weniger trauen. Das geht aus der vom WDR erstellten repräsentativen Studie "Ohne Moos nix los - Wie junge Menschen über Geld und Finanzen denken" hervor. "Die Jungen in NRW sind über Finanzthemen überwiegend gut informiert und gehen solide mit ihrem Geld um.

Das sind für uns wichtige Erkenntnisse über das Finanzwissen und -verhalten junger Leute. Auf dieser Grundlage wollen wir neue Beitrags- und Sendungsformate für jüngere Zuschauer und Hörer zu diesem Thema entwickeln", sagte WDR-Intendantin Monika Piel bei der Vorstellung der Studie in Köln an.

Die WDR-Studie ist die erste unabhängige, repräsentative Umfrage über das Finanzwissen junger Menschen. Ziel war es, die Interessen, Haltungen und den Wissensstand junger Menschen zwischen 14 und 29 Jahren in Nordrhein-Westfalen zu ermitteln. Die Ergebnisse wurden mit den Einstellungen der Gesamtbevölkerung NRWs verglichen. Sie lassen auch Aussagen über Trends für die Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland zu.

Überraschendes Ergebnis: Junge Menschen sind erstaunlich gut informiert und wissen mehr über Finanzen als oft behauptet. "Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sogar mehr Interesse haben, sich mit Finanzthemen zu beschäftigen", sagte Prof. Dr. Andreas Oehler, Finanzwissenschaftler an der Universität Bamberg, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.

Eine große Mehrheit der befragten jungen Menschen denkt in Finanzfragen grundsolide. Rund 80 Prozent stimmten der Aussage zu: "Mit Altersvorsorge kann man nicht früh genug anfangen." Dazu passt auch, dass die jungen Befragten ähnlich wie die Gesamtbevölkerung NRW das Aufnehmen von Schulden eher ablehnen.

WDR-Intendantin Monika Piel: "Die größte Überraschung für mich, dass die jungen Leute häufiger als der Durchschnitt der Bevölkerung in NRW sparen." Nur acht Prozent gaben an, gar nicht zu sparen. Bei der NRW Gesamtbevölkerung sind dies mehr als 20 Prozent. Auch wenn die deutliche Mehrheit der jungen Menschen ihr Wissen um Gelddinge für gut hält, gibt jeder dritte Befragte zu: "Beim Thema Finanzen fehlt mir der Überblick". Hier sollten die Medien, aber auch alle anderen Bildungsinstitutionen ansetzen, so Intendantin Piel: "Die Ergebnisse sind nicht nur für uns, sondern auch für Eltern, Schulen und Lehrer interessant und nützlich - nicht zuletzt auch für Wirtschafts- und Verbraucherverbände."

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Journalistik an der TU Dortmund werden verschiedene WDR-Redaktionen im Herbst Ideen, Beiträge und Formate entwickeln, wie man jungen Menschen Finanzthemen in Hörfunk, Fernsehen und Internet auf eine zielgruppengerechte Art präsentieren und nahebringen kann.

Die junge Welle 1LIVE widmet sich bereits seit Beginn dieser Woche in einer Serie dem Thema Geld und Finanzen. Im Mittelpunkt steht dabei, was junge Menschen über Geld denken, wofür sie es am liebsten ausgeben und warum es manchmal so schwierig ist, genügend Geld in der Tasche zu haben. 1LIVE gibt auch praktische Tipps rund um die richtige Geldanlage, informiert über Gefahren und Probleme bei Ratenkauf und Krediten und geht der Frage nach, wie viel Geld man eigentlich zum Leben braucht.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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