Axel Springer und Ringier wollen osteuropäische Medienfirmen kaufen
Archivmeldung vom 13.10.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie beiden Medienkonzerne Ringier und Axel Springer wollen in Osteuropa Medienfirmen akquirieren. "Ja, wir wollen in speziellen Bereichen in Osteuropa zukaufen, besonders im digitalen Geschäft, also im Internet", sagte Christian Unger, Chef des Schweizer Medienkonzern Ringier, der Süddeutschen Zeitung.
"Wir schauen uns regelmäßig alles an, was auf den Markt kommt. Dazu gehört auch das Portfolio der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung", aber beispielsweise auch das des britischen Mecom-Konzerns", fügte Unger an. Sowohl WAZ als Mecom wollen sich zurückziehen. Springer und Ringier hatten vor sechs Monaten ein Gemeinschaftsunternehmen für Osteuropa gegründet, vor sechs Wochen wurde das Geschäft endgültig abgeschlossen. Zu einem möglichen Börsengang des 50:50-Joint-Ventures sagte Unger: "Wenn wir eine wirklich große Übernahme stemmen wollen und all das nicht ausreicht, wäre auch ein Börsengang denkbar. Der könnte vielleicht in drei Jahren erfolgen." Zu den Bestrebungen der Verlage, im Internet künftig Geld für Inhalte zu nehmen, sagte Unger der Zeitung: "Die Gratiskultur im Internet kann man nicht mehr zurückdrehen. Bezahlangebote im Internet, besonders für Zeitungen, sind ein ganz schwieriges Thema, das funktioniert meistens nicht." Er sehe die Zukunft eher in Bezahlangeboten für das iPhone, das iPad oder für andere Smartphones. Das Internet-Angebot etwa der Schweizer Boulevardzeitung Blick würde deshalb auch künftig kostenlos bleiben. Unger, der lange für Bertelsmann gearbeitet hat, sagte: "Unsere Inhalte im Internet sind dazu da, Traffic, also Verkehr von Nutzern, zu generieren, und den machen wir dann zu Geld, sei es über Anzeigen oder über Transaktionen, etwa den Verkauf von Konzerttickets. Unsere Inhalte sind die Magneten der Internetwelt, die die Leute auf unsere Seiten ziehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur