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Interview mit Regierungssprecher Steffen Hebestreit: "Wir wollen nicht nur senden"

Archivmeldung vom 02.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: journalist - Magazin für Journalist*innen Fotograf: Marzena Skubatz
Bild: journalist - Magazin für Journalist*innen Fotograf: Marzena Skubatz

Steffen Hebestreit verteidigt im Interview mit dem Magazin journalist den Kommunikationsstil von Bundeskanzler Olaf Scholz, dem häufig Zögerlichkeit nachgesagt wird. Hebestreit, seit Dezember Sprecher der Bundesregierung, sagt: "Der Bundeskanzler ist ein sehr erfahrener Politiker, der öffentlichen Druck gewohnt ist und sich nicht kirre machen lässt."

Im Krieg gebe es keine einfachen Lösungen: "Wer einfache Lösungen verspricht, wird seiner Verantwortung nicht gerecht." Hebestreit sagt über den Bundeskanzler: "Während viele Politiker oft und gerne vollmundig ankündigen, was sie vorhaben, bereitet Scholz erst abseits der Öffentlichkeit seine Entscheidungen gründlich vor und verweist im Anschluss öffentlich auf das, was geschafft worden ist."

Hebestreits Ansicht nach hält der Anspruch, wie politische Kommunikation angeblich zu funktionieren habe, selten dem Praxistest stand: "Wenn man versuchen würde, aus dem Kanzler kommunikativ einen Barack Obama zu machen, ginge das definitiv nach hinten los." Kommunikationsstil sei auch immer eine Frage des sprachlichen Geschmacks - die einen wollten Tacheles hören, andere würden "irgendwann komplett abblocken, wenn die Aussichten fortwährend als katastrophal dargestellt werden". Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von "Zumutungen" spreche, formuliere der Bundeskanzler "lösungsorientierter, dass er dafür sorgen möchte, dass wir mit der Situation 'gut zurechtkommen'".

Mit seinen Stellvertretern habe er vereinbart, "noch transparenter, erklärender und umfassender" zu kommunizieren, sagt Steffen Hebestreit im journalist-Interview: "Regierungsseitig wollen wir nicht nur senden. Deshalb geht der Bundeskanzler anders als seine Vorgängerin häufiger in Formate wie Heute Journal, Bericht aus Berlin, RTL Aktuell oder in Talkshows wie Maybrit Illner und Anne Will, um sich befragen und hinterfragen zu lassen." Das gelte auch für weitere Regierungsmitglieder wie Robert Habeck, Christian Lindner, Annalena Baerbock oder Nancy Faeser. "Alle erläutern öffentlich, wofür diese Regierung steht."

Von seinem Einstieg im Bundespresseamt berichtet Hebestreit, dass er sich mit seinem Vorgänger Steffen Seibert "ausgiebig darüber ausgetauscht" habe, was auf ihn als Regierungssprecher zukommen wird. Als früherer Hauptstadtjournalist, Ex-Vorstand der Bundespressekonferenz, Leiter der Hamburger Landesvertretung und zuletzt als Sprecher des Finanzministeriums hat Hebestreit schon vor seinem Antritt immer wieder mit dem Amt zu tun gehabt.

Quelle: journalist - Magazin für Journalist*innen (ots)


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