"Mosaik"-Schöpfer Hannes Hegen verstorben
Archivmeldung vom 13.11.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJohannes Hegenbarth, unter dem Namen Hannes Hegen als Schöpfer der legendären Comic-Zeitschrift "Mosaik" bekannt, ist tot. Wie der Lehmstedt-Verlag, der die Comic-Reihe verlegt, am Donnerstag gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" betätigte, verstarb Hegenbarth bereits am 8. November im Alter von 89 Jahren in Berlin.
Johannes Hegenbarth wurde am 16. Mai 1925 in Böhmisch-Kamnitz (heute Ceská Kamenice) als Sohn eines Glasgraveurs geboren. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus dem Sudentenland siedelte sich die Familie zunächst in Ilmenau an. Von 1948 bis 1951 studierte Hegenbarth an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, schloss das Studium jedoch nie ab, weil er schon als Student freier, dann fester Mitarbeiter der satirischen Zeitschrift "Frischer Wind" / "Eulenspiegel" in Berlin wurde, für die er Hunderte Karikaturen anfertigte. 1955 gründete er unter seinem Künstlernamen "Hannes Hegen" die Comic-Zeitschrift "Das Mosaik" mit den drei Hauptfiguren Dig, Dag und Digedag. Mit zunächst zwei, später mehr als zehn Mitarbeitern schuf er in seinem Atelier in Berlin-Karlshorst die bedeutendsten Comic-Serien der DDR. Nach 1990 erlebten die alten Hefte mit den Digedags in Gestalt von Nachdrucken, Buchausgaben und Sammlereditionen eine Renaissance.
Seit einem schweren Sturz lebte Hegenbarth in einem Pflegeheim. Die Trauerfeier findet am 18. November, 11 Uhr, auf dem Friedhof in Berlin-Karlshorst, Robert-Siewert-Straße 76, statt
Quelle: neues deutschland (ots)