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FRK warnt vor Blockaden der Kabelnetze

Archivmeldung vom 28.03.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Verschlüsselungspläne der privaten TV-Anbieter und des Satellitenbetreibers Astra für eine neue Pay-TV-Plattform führen zur völligen Verwirrung im Markt. Die zum Teil widersprüchlichen Äußerungen der Sender verwirren nicht nur die Zuschauer, sondern auch die politischen Entscheider, erklärte Heinz Peter Labonte, Vorstandssprecher des FRK-Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen.

Ähnliche Absichten scheint der neue Bundesliga-Anbieter Arena zu hegen. Die unabhängigen und mittelständischen Kabelnetzunternehmen könnten es jedoch nicht hinnehmen, dass künftig nur Astra mit einigen wenigen Programmunternehmen wie RTL oder SAT.1 und Arena entscheiden, welchen Kabelnetzen sie ihre Programme zugänglich machen, warnt Heinz Peter Labonte. Für neue und zusätzliche Pay-TV-Programme seien außerdem gemeinsame Vermarktungskonzepte mit den Kabelnetzbetreibern zu entwickeln.

Es sei zwar zu begrüßen, dass die Ungleichbehandlung der Satelliten - und Kabelhaushalte unter anderem bei der Bezahlung von Urheberentgelten ein Stück weit beseitigt werde. Die bislang bekannt gewordenen Absichten, mit Hilfe der Programmverschlüsselung auch die Verbreitung im Kabel ohne Beteiligung der Netzbetreiber und Wohnungswirtschaft zu erreichen, führe aber in die Sackgasse. Labonte erinnert dazu an die fehlgeschlagenen Versuche von Premiere, die Netzbetreiber nur geringfügig an den Pay-TV-Erlösen für die Vermarktungsleistung zu beteiligen.

Die sich abzeichnende unheilige Allianz von Astra mit den Senderfamilien RTL und ProSiebenSat.1, eine völlig neue Verschlüsselungsplattform inklusive eigener Set Top Box zu etablieren, erinnere sehr an die fehlgeschlagenen Versuche der früheren KirchGruppe, mit der d -Box eine geschlossene Plattform zu etablieren. Das werde auch nicht von den Fernsehzuschauern akzeptiert, ist sich Labonte sicher. Außerdem benötigten Astra und die privaten TV-Sender mit ihrem neuen Pay-TV-Grundprogramm zur Erreichung ihrer eigenen Unternehmensziele die rund 12 Millionen Kabelhaushalte der unabhängigen Kabelnetzbetreiber. Labonte: "Sollte mit Hilfe der Verschlüsselung versucht werden, ein Programm- und Vermarktungsmonopol zu etablieren, werden sich die Kabelnetzbetreiber dagegen rechtlich und politisch wehren, Monopolisierungspläne haben das Kartellamt, die EU-Kommission und die Landesmedienanstalten bislang immer wieder untersagt." Der FRK - Sprecher verweist dazu auf die Vorgaben im Wettbewerbs- Telekommunikations- und Medienrecht.

Unverständlich ist für Labonte auch die Verweigerungshaltung des neuen Bundesliga-Kanals Arena. Obwohl ab August 2006 die Fußball-Bundesliga Spiele übertragen werden sollen, lägen den unabhängigen Netzbetreibern noch keine Einspeisungsangebote für rund ein Drittel aller Fernsehhaushalte vor. Auch fehlten Angaben, zu welchen Konditionen und mit welcher Technologie das Programm verbreitet werde. Offen sei wohl immer noch, inwieweit Arena die vorhandene Set Top Boxen-Plattform von Premiere und Kabel Deutschland nutzen wolle. "Vielleicht liegen die Gründe auch in der branchenweit vermuteten Ungewissheit über die abschließenden Rechteverträge zwischen DFL und Arena, die noch nicht unterschrieben sein sollen", fragt Labonte angesichts der offenen Fragen.

Quelle: Fachverband Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen

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