Geflügelproduzent Wiesenhof reicht Programmbeschwerde gegen "ARD-exklusiv"-Reportage ein
Archivmeldung vom 29.08.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Geflügelproduzent Wiesenhof streitet weiter erbittert mit dem Südwestrundfunk (SWR) über eine "ARD-exklusiv"-Reportage, die am Mittwoch unter dem Titel "Das System Wiesenhof. Wie ein Geflügelkonzern Tiere, Menschen und Umwelt ausbeutet" gesendet werden soll. Das meldet der "Spiegel".
Der Konzern, der zu den größten Geflügelproduzenten Europas gehört, reichte jetzt eine Programmbeschwerde ein, bereits Ende Juli versuchte er, den Untertitel per Unterlassungsaufforderung zu verbieten. Die angekündigten Inhalte verletzten Programmgrundsätze wie gewissenhafte Recherche, Ausgewogenheit, Wahrheit und Sachlichkeit, heißt es. Man bitte daher um eine kurzfristige, außerordentliche Sitzung des Rundfunkrats.
Außerdem kritisierte Wiesenhof-Gründer Paul-Heinz Wesjohann in einem Brief an Fernsehdirektor Bernhard Nellessen, die Redaktion lasse sich von einer Kampagne "radikaler Tierschützer" instrumentalisieren.
Beim SWR staunt man: "Dass es bereits vor der Ausstrahlung des Films Programmbeschwerden gegeben hat, ist meines Wissens nach noch nie vorgekommen", sagt der zuständige Redakteur. Der Vorwurf der Voreingenommenheit sei "angesichts der Vielzahl an Informanten und Interviewpartner ziemlich abwegig".
Quelle: dts Nachrichtenagentur