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Bestseller-Autor Yuval Noah Harari: "Ich habe mehr Angst vor den politischen Konsequenzen als vor der Epidemie an sich"

Archivmeldung vom 30.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Yuval Noah Harari (2017)
Yuval Noah Harari (2017)

Foto: Urheber
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Erfolgsautor Yuval Noah Harari befürchtet, dass Populisten von den Folgen der Corona-Krise profitieren könnten. " Wenn wir eine große ökonomische Krise haben und die Regierungen hierauf keine effiziente Antwort finden, kann das Populisten und auch Faschisten in die Hände spielen", sagte Harari in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die gegenwärtige Krise sei "nicht einfach eine Gesundheitskrise, sondern auch eine ökonomische, letztlich politische Krise". Er fügte hinzu: "Ehrlich gesagt, habe ich mehr Angst vor den politischen Konsequenzen als vor der Epidemie an sich. Ich denke, dass wir mit dem Virus umgehen können. Wir verfügen über das Wissen, das Virus einzudämmen und auch die Epidemie in den Griff zu bekommen."

Harari kritisierte US-Präsident Donald Trump scharf für seine Politik. Die USA hätten ihre Führungsrolle aufgegeben. "Die USA, die in den vergangenen Jahrzehnten die Rolle eines globalen Leaders innehatten, haben sich im Jahr 2016 zurückgezogen. Das ist schlimm, weil wir eine globale Führung brauchen. Die Vereinigten Staaten untergraben sogar noch die globale Zusammenarbeit", sagte er der Zeitung. "Wenn US-Präsident Trump inmitten der Pandemie die Zahlungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einstellt, ist das ein ziemlich offensichtliches Beispiel für die Kapitulation vor ihrer Verantwortung. Trump sucht ganz offensichtlich einen Schuldigen für das Desaster, das er in Bezug auf die Epidemie in den USA zu verantworten hat." Dies könne weltweit Konsequenzen haben, da viele Länder auf die von der WHO bereitgestellten Daten und Informationen angewiesen seien.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)


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