Flüchtlingskrise erneut Topthema in den Fernsehnachrichten
Archivmeldung vom 10.11.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWie in den beiden Vormonaten war auch im Oktober die Flüchtlingskrise das absolute Topthema der Fernsehnachrichten. Gut acht Stunden (493 Minuten) berichteten die Hauptnachrichtensendungen der vier größten Fernsehsender über dieses Thema. Auf den nächsten Plätzen folgten - mit einigem Abstand - die Syrien-Krise mit 94 Minuten sowie der Abgasskandal bei VW und die DFB-Affäre um die WM-Vergabe mit jeweils 54 Minuten.
Die anhaltenden Diskussionen auch zwischen CDU und CSU über die Flüchtlingspolitik waren die Hauptursache, dass beide Parteien in diesem Monat deutlich häufiger in den Nachrichten vertreten waren. Die CDU kam auf 507 Auftritte ihrer Politiker, die CSU auf 172 Auftritte. Grüne (100) und AfD (12) waren ebenfalls häufiger als im Vormonat präsent, bei SPD (317), Linke (58) und FDP (3) waren kaum Veränderungen zu verzeichnen.
Als Hauptakteure in der Flüchtlingsdebatte waren Angela Merkel (235 Auftritte) und Horst Seehofer (94) auch die am häufigsten in den Fernsehnachrichten präsenten Politiker. Sigmar Gabriel lag mit 90 Auftritten an dritter Position. 32-mal war die von einer Messerattacke betroffene Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker Thema in den Nachrichten.
Nur geringe Veränderungen wurden im Oktober bei der Themenstruktur der Nachrichten, das heißt den Anteilen der Themenkategorien an der Berichterstattung, registriert. Speziell die Politikanteile lagen in den sechs untersuchten Nachrichtensendungen auf ähnlichem Niveau wie im September. Die "Tagesschau" erreichte einen Politikanteil von 52 Prozent (entspricht 8 Minuten pro Ausgabe), "heute" 42 Prozent (8 Minuten), "RTL aktuell" 24 Prozent (5 Minuten), "Sat.1 Nachrichten" 27 Prozent (4 Minuten), "Tagesthemen" 44 Prozent (11 Minuten) und "heute-journal" 49 Prozent (13 Minuten).
Quelle: Media Perspektiven (ots)