SPD-Streit über Verhältnis zur Linkspartei dominierte die Fernsehnachrichten im März

Die Auseinandersetzungen innerhalb der SPD über ihr Verhältnis zur Partei Die Linke waren im März das Topthema der deutschen Fernsehnachrichten, wie der Informationsdienst polixea-portal.de meldet. Demnach berichteten die Hauptnachrichtensendungen von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 insgesamt 101 Minuten über dieses Thema.

Mit 89 Minuten Berichterstattung folgte der Tibet-Konflikt auf Platz 2, vor dem Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst mit 61 Minuten und dem Thema Ostern (inkl. Ostermärsche) mit 45 Minuten. Außerdem unter den Top-10: Fünf Jahre Irak-Krieg, Olympische Spiele/Olympiaboykott, Frühjahrsstürme in Europa, Krise des Finanzmarktes, Präsidentenwahl in Russland sowie der Wintereinbruch mit Verkehrschaos.

Bei den "SAT.1 News" nahmen die Frühjahrsstürme den zweiten Rang in ihrer Topthemenliste ein, dafür rangierten sowohl das Irak-Thema als auch Olympia/Olympiaboykott deutlich niedriger als bei ARD, ZDF und RTL. RTL gewichtete den Tod einer Frau durch einen von einer Autobahnbrücke geworfenen Holzklotz auf Platz 6. Bei keiner anderen Nachrichtensendung kam dieses Thema in die Top-10. Die Nachrichtenmagazine von ARD und ZDF beschäftigten sich intensiv mit dem Krieg im Irak, bei den "Tagesthemen" erreichte das Thema Rang 4 und beim "heute-journal" Rang 3.

Mit 545 Auftritten war die SPD mehr als doppelt so häufig in den Fernsehnachrichten vertreten wie die CDU (262). An dritter Stelle platzierte sich die CSU mit 93 Auftritten vor den Grünen (69), der FDP (36) und der Linken (24). Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck setzte sich dabei an die Spitze der am häufigsten in den Nachrichten aufgetretenen Politiker (81, davon 17 mit O-Ton) vor Bundeskanzlerin Angela Merkel (71, davon 32 mit O-Ton). Die hessische SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti erreichte Rang 4 mit insgesamt 58 Auftritten, davon allein 35 Auftritte mit O-Ton - die höchste Zahl aller Politiker im März.

Seit dem 17. März 2008 strahlt SAT.1 seine Nachrichtensendung "SAT.1 News" um 20 Uhr aus. Mit 29 Prozent wies die Sendung einen um 6 Prozentpunkte größeren Politikanteil als im Vormonat auf. Inwieweit sich hiermit bei den "SAT.1 News" eine veränderte Themengewichtung andeutet, muss sich in den kommenden Monaten erweisen. Bei RTL blieb der Politikanteil zum wiederholten Mal unter 20 Prozent. Bei ARD und ZDF zeigen sich im März stabile Themenstrukturen: Die "Tagesschau" wies einen Politikanteil von 47 Prozent (7 Minuten) auf, "heute" 35 Prozent (7 Minuten), "Tagesthemen" und "heute-journal" 40 bzw. 47 Prozent (jeweils 10 Minuten pro Ausgabe).

Quelle: (ots) POLIXEA Portal