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Handy-Nutzung bringt Medienhäuser in Bedrängnis

Archivmeldung vom 18.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zeitungen: sind out, News via Handy dagegen in. Bild: pixelio.de/A. Hermsdorf
Zeitungen: sind out, News via Handy dagegen in. Bild: pixelio.de/A. Hermsdorf

Der Anstieg in der Nutzung von Smartphones und der damit verbundene Zugang zu Online-News wird für Medienhäuser zur Herausforderung. Aufgrund des hohen Social-Media-Gebrauchs führen auch viele Werbe-Maßnahmen ins Leere. Kurz gesagt, nimmt die Relevanz der Frontpages von News-Seiten kontinuierlich ab, weshalb es für die Medien immer schwieriger wird, Gewinne durch ihren Smartphone-Content zu erzielen, so das Reuters Institute for the Studies of Journalism (RISJ).

Einnahmen durch Online-Werbung fallen stetig, da Smartphone-Besitzer, die viel Zeit aufwenden, um auf ihren Geräten Nachrichten zu lesen, durch Werbeeinschaltungen immer mehr frustriert werden, schreibt das RISJ in seinem jährlichen "Digital News Report". Da Handy-User immer mehr durch Pop-up-Advertisement und Banner genervt werden, greifen diese immer häufiger zu Ad-Blocking-Software.

Ein Drittel der User fühlt sich durch nicht gekennzeichneten "Sponsored Content" betrogen, während einer von vier Befragten meint, dass es seine Meinung über das Medium negativ beeinflusst. "Verschwommene Grenzen zwischen Werbung und redaktionelle Meldungen können der Glaubwürdigkeit einer Marke nachhaltig schaden, während der Werbende selbst keinen Reputationsverlust erleidet", erläutert Shaun Austin von YouGov.

"Es ist eine Gratwanderung, die die Medien betreiben müssen, um betriebswirtschaftlich zu reüssieren. Die meisten Menschen mögen und verwenden Nachrichten zwar, wollen aber nicht dafür zahlen, wollen keine Werbung rund um den Artikel sehen, und möchten auch keinen gesponserten Content", fügt RISJ-Forschungschef Rasmus Kleis Nielsen ergänzend hinzu.

Social Web als Quelle

Die Sicht der Branchenexperten zeigt in der Realität jedoch ein differenziertes Bild. Denn das Vertrauen der Menschen gegenüber Medien ist in vielen Ländern unterschiedlich ausgeprägt. Während in Finnland, Brasilien und Deutschland rund sechs von zehn Menschen den Medien vertrauen, sind es in den USA, Spanien und Italien gerade einmal ein Drittel.

Nur die wenigsten beziehungsweise loyalsten User verwenden News-Apps. Die meisten vertrauen Social-Media-Plattformen oder Messaging-Apps oder E-Mails, um Online-News zu lesen. Nur ein Drittel der Smartphone-User verwendet eine Nachrichten-App zumindest einmal wöchentlich. Vier von Zehn Smartphone-User nutzen Facebook, um Nachrichten zu entdecken, zu teilen oder zu kommentieren. Das ist mehr als doppelt so viel wie via YouTube.

Quelle: www.pressetext.com/Christian Sec

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