Obwohl Gutachten seit November vorliegt: Ermittler stellen Fall Ofarim erneut nach
Archivmeldung vom 07.12.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittObwohl ein Gutachten für den Fall des Sängers Gil Ofarim, der einen Mitarbeiter eines Leipziger Hotels wegen angeblichen Antisemitismus angezeigt hatte, bereits seit Mitte November vorliegt, haben die Ermittler beschlossen, das Geschehen erneut vor Ort nachzustellen. Darüber informiert die Deutsche Presse-Agentur (DPA) am Dienstag.
Beim russischen online Magazin "SNA News" ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Laut dem Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz wurde die Entscheidung zur Nachstellung des Falls gefällt, nachdem das entsprechende Gutachten Mitte November bewertet und gewürdigt worden war. Ein Teil der Nachstellung, die nun am Montag durch die Überwachungskameras aufgezeichnet und zur Bewertung einem Sachverständigen übergeben wurde, war die Untersuchung des aus den Überwachungskameras des Hotels stammenden Videomaterials, erklärte Schulz.
„Der Sachverständige wird nunmehr sein bereits vorliegendes Gutachten mit den neuen Erkenntnissen und den daraus aus sachverständiger Sicht zu ziehenden Schlüssen ergänzen“, so der Oberstaatsanwalt.
Nach seinen Worten sollen sich die Behörden erst nach Abschluss der umfassenden Ermittlungen zu einer auch erst dann möglichen Gesamtbewertung und den bis dahin gewonnenen Erkenntnissen äußern. Schulz wollte keine weiteren Details zu den Ermittlungen liefern und konnte nicht sagen, wann und mit welchem Ergebnis sie abgeschlossen werden.
Im Oktober hatte Ofarim zwei Strafanzeigen gegen einen Mitarbeiter von „The Westin Leipzig“ wegen angeblich antisemitischer Anfeindung erstattet. Der Hotelmitarbeiter soll den Rockmusiker bei der Anmeldung in der Lobby lange ignoriert und dann auffordert haben, seine Kette mit Davidstern abzunehmen. Den Vorfall schilderte Ofarim in einem Video, das für viel Aufsehen im Netz sorgte. Der Beschuldigte seinerseits erstattete eine Anzeige wegen Verleumdung."
Quelle: SNA News (Deutschland)