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Chefredakteurin Mikich will beim WDR die "Fettpölsterchen" abschmelzen

Archivmeldung vom 05.07.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.07.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
WDR-Archivhaus in Köln
WDR-Archivhaus in Köln

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC-BY-SA-4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die neue Fernsehchefredakteurin Sonia Mikich muss kurz nach ihrem Amtsantritt beim WDR den Rotstift ansetzen. Im Titelinterview des "medium magazin für Journalisten" (Ausgabe 07/2014) sagte Mikich: "Wir müssen über Verzicht nachdenken. Es kann sein, dass lieb gewonnene Routinen wegfallen, das heißt, dass wir in bestimmten Bereichen quantitativ weniger machen werden."

Nicht gespart werden solle bei investigativem Journalismus und neuen Formaten, machte sie deutlich. Unterm Strich gehe es darum, die "Fettpölsterchen abzuschmelzen". Bis zum Jahr 2020 will der WDR 500 Stellen streichen, wie Intendant Tom Buhrow Mitte Juni mitgeteilt hatte.

Trotz des Spardrucks verlangt Mikich mehr Kreativität und frisches Denken in der alten Anstalt WDR - und räumt zugleich ein, dass dies eine tägliche Gratwanderung ist : "Es ist nicht leicht, den Leuten zu vermitteln, dass sie kreativ sein sollen, wunderbare neue Dinge erfinden, die alte Qualität hochhalten, alles noch besser, verbreiteter, verankerter online machen, aber bitte sparsam und ressourcenschonend." Doch jeder Mitarbeiter solle querdenken, Risiken eingehen und keine Angst vor Neuem haben. "Es gibt keine goldene Regel, dass man, wenn man Karriere macht, eine unbewegliche Dumpfbacke werden muss."

Eine Priorität will Mikich darauf legen, den WDR digital zu alphabetisieren, wie sie sagt. "Ich glaube, dass wir Öffentlich-Rechtlichen Contents anzubieten haben, die wertvoll sind, die Spaß machen, über die man sich gut unterhalten kann. Und die sollten wir auf allen Ausspielkanälen verbreiten." Dabei dürfe das Programm niemals anbiedernd wirken. Als Negativbeispiel nannte Mikich den Jugendsender Joiz. Dort werde geliked, gepostet und kommentiert, nur um Punkte im sendereigenen Shop in Waren umzusetzen. "Das ist hohl, kalorienverminderte Informationsbrause."

Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)

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