Inka Bause: "Bauer sucht Frau" hat mich ratlos und traurig gemacht
Archivmeldung vom 08.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićRTL-Moderatorin Inka Bause (53) blickt kritisch auf die ersten "Bauer-sucht-Frau"-Staffeln: "Die ganze Mischung, die ganze Attitüde hat mir nicht gefallen", sagte sie im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Ganz konkret: Ich habe mit meiner Mutter 'Bauer sucht Frau' geguckt und angefangen, mich doch sehr zu wundern", sagte Bause. "Meine Mutter guckte mich an, ich guckte meine Mutter an - und war sehr ratlos und traurig."
Trotz der Anfangsschwierigkeiten sei sie aber bis heute "sehr glücklich" über ihr Format - auch wenn die Qualität erarbeitet werden musste. "Anfangs war ich nur die eingekaufte Moderatorin", so Bause. "Nach der zweiten Staffel habe ich dann das erste Mal meinen Mund aufgemacht. Es waren andere Zeiten, und da habe ich gesagt: Wenn wir so weitermachen, bin ich raus." Heute glaubt sie: "Vielleicht hat mein Rüffel in der Grundsatzfrage wirklich den Ausschlag gegeben: Wollen wir Trash oder wollen wir Gefühle?"
Für anfängliche Kritik an der Sendung äußerte Bause Verständnis: "Ich wurde ausgelacht und angegriffen. Und auf einmal hab ich gemerkt: Ich kann das nicht mehr verteidigen", so Bause. "Ich möchte die wahre Liebe zeigen und nicht Sex in der ersten Nacht und Besamungshandschuhe und Gespräche, bei denen alle bis zum Ellenbogen in Kühen stecken." Erfreulicherweise habe eine Mehrheit das genauso gesehen, so die Moderatorin. "Und seitdem sind wir auf dem richtigen Weg."
Vor der 18. Staffel betonte Inka Bause ihren Qualitätsanspruch: "'Bauer sucht Frau' behandelt ein ganz sensibles Thema; es geht um Liebe, um Eitelkeiten, auch um Peinlichkeiten. Bei uns öffnen sich die Leute, und damit machen sie sich angreifbar. Darauf nehmen wir Rücksicht", sagte sie. "Fernsehen ist eine Stresssituation. Es gibt Formate, die gerade daraus ihren Nutzen ziehen. Das lehne ich ab. Ich werde niemals irgendwo arbeiten, wo unvorsichtig mit Menschen umgegangen wird. Skandale wie bei 'Plötzlich arm, plötzlich reich' wird es bei mir nicht geben."
In der Kuppel-Show möchte Bause nun gern länger zu sehen sein als auf der Schlagerbühne: "'Bauer sucht Frau' ist ein Format, in dem man relativ unbeschadet alt werden kann. Das kann ich länger moderieren, als ich auf der Bühne stehen und Schlager singen werde", sagte sie. Im ausgewählten Kreis werde sie immer Musik machen. Aber, so Bause: "Mit 60 Jahren möchte ich nicht mehr in Festzelten stehen; dafür bin ich als Sängerin auch nicht erfolgreich genug." Bei "Bauer sucht Frau" dagegen strebe sie die 25. Staffel an. Bause: "Das wäre ein schönes Jubiläum."
Inka Bause über Bohlen: Es war keine leichte Zusammenarbeit
Bause (53) erinnert sich kritisch an ihre Zeit mit Dieter Bohlen. "Es war keine leichte Zusammenarbeit", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin gehörte 2015 mit Bohlen und Bruce Darnell zur Jury der RTL-Castingshow "Das Supertalent" und verließ das Format nach einer Staffel.
"Es ist wie in der Liebe", sagte sie dazu: "Wenn man entschieden hat, sich zu trennen, sollte man dabei auch bleiben. Es gab ja einen Grund dafür. Aber auch in der Liebe sind die Wege unergründlich."
Die Show war ihre erste Begegnung mit dem RTL-Kollegen: "Dieter Bohlen kannte ich vorher nicht persönlich. Ich habe mich neben ihn gesetzt, meine Frau gestanden und es keine Sekunde bereut", so Bause. "Aber es ist ja so: Im Fernsehen verkaufen wir Glamour - und davon nehmen wir zu viel weg, wenn wir berichten, was hinter der Dekoration gelaufen ist." Angeschaut habe sie sich ihre "Supertalent"-Staffel trotzdem gerne.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)